Idiocracy

500 Jahre im Kälteschlaf – so war das nicht geplant. Der Soldat Joe und die Prostituierte Rita sollten als Versuchskaninchen der Army nach einem Jahr geweckt werden. Aber die beiden Schläfer geraten in Vergessenheit, bis eine gigantische Mülllawine Joe und Rita ans Tageslicht spült. Die Zeitreisenden erwachen in einer völlig heruntergekommenen Welt. Die Intelligenz der Menschen ist praktisch auf den Nullpunkt gesunken. Der oscargekrönte Film des Jahres zeigt 90 Minuten lang einen Hintern, der ab und zu furzt. Die Sprache ist reduziert auf eine Mischung aus Gangsta-Jargon und Werbesprüchen. Und niemand weiß mehr, dass es das Wasser ist, das die Pflanzen auf den Feldern wachsen lässt. Joe will zurück, und zwar sofort. Aber schon ist aufgefallen, dass der ehemals überaus durchschnittliche Army-Angestellte nun der intelligenteste Mensch auf der Welt ist.

Regisseur und Autor Mike Judge ist der Schöpfer von „Beavis und Butt-Head“. In „Idiocracy“ führt er seine Grundthese fort, dass ein Strom von tiefster Dummheit unsere Gesellschaft mit sich reißt. 500 Jahre weitergedacht hat dies katastrophale Folgen. Die Menschheit ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren. Judge erzählt von dieser Endzeit mit einigen treffsicheren Gags und Einfällen. Aber auf 80 Minuten Laufzeit verlassen ihn Bosheit und Zielsicherheit. Die Handlung plätschert vom Mittelteil bis zum versöhnlichen Schluss am Grundgedanken entlang. Vergnüglich bleibt „Idiocracy“ trotzdem – und lässt den Zuschauer mit der Ahnung zurück, dass es vielleicht gar keine 500 Jahre dauern wird, bis strohdumm ganz normal ist.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Entfallene Szenen

Albert Schwarzer