Ida

Film: Ida
Länge:
80 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Pawel Pawlikowski
Darsteller:
Agata Trzebuchowska, Agata Kulesza, Dawid Ogrodnik, Jerzy Trela, Adam Szyszkowski, Halina Skoczynska
Genre:
Drama
Land:
Polen, Dänemark, 2013

„Es ist ein Film über Identität, Familie, Glaube, Schuld, Sozialismus und Musik“, sagt der in Polen geborene und seit vielen Jahren in England lebende Regisseur und BAFTA-Preisträger Pawel Pawlikowski („Last Resort“, „My Summer of Love“) über sein jüngstes Werk „Ida“: „Ich wollte einen Film über die Geschichte machen, der doch nicht wie ein Geschichtsfilm wirkt; einen moralischen Film, der doch keine Lektionen erteilt; ich wollte eine Geschichte erzählen, in der jede Figur ihre eigenen Gründe hat; in der Poesie wichtiger ist als Handlung“.


Dieser in Schwarz-Weiß gedrehte „Film über die Geschichte“ ist in Polen angesiedelt, im Jahr 1962. Die 18-jährige Novizin Anna bereitet sich auf ihre Weihe zur Nonne vor. Doch bevor sie ihr Gelübde ablegen darf, wird ihr von der Äbtissin eine überraschende Aufgabe gestellt. Sie, die einst als Kleinkind vor den Toren des Klosters abgelegt worden war, soll nun ihre einzige noch lebende Verwandte kennenlernen. Wanda ist die Schwester von Annas Mutter und arbeitet als Richterin in der Stadt. So tritt nun die Novizin aus dem behüteten wie überschaubaren Tagesablauf des Klosters in eine ihr fremde Welt und bereist mit der Kette rauchenden und alkoholabhängigen Tante das Land, auf der Suche nach der eigenen Geschichte. Anna erfährt, dass sie eigentlich Ida Löwenstein heißt und jüdische Wurzeln hat. Und sie erfährt von der Ermordung ihrer Eltern, vom Holocaust und von polnischen Antisemiten, die den deutschen Besatzern dienten.


„Ida“ ist auf zahlreichen internationalen Festivals gelaufen und wurde mehrfach ausgezeichnet, so z. B. als bester Film beim Londoner Filmfestival 2013, mit dem Kritikerpreis in Toronto und mit dem Grand Prix in Warschau wie auch in Gdynia. Im Dezember 2014 erhielt er sogar den Europäischen Filmpreis. Das cineastische Kleinod fasziniert nicht nur durch seine mal stärker, mal weniger stark kontrastierten Schwarz-Weiß-Bilder, die auf eine ganz besondere Weise die Enge und Bedrückung im Polen der Nachkriegszeit zum Ausdruck bringen. Der Film erzählt auch auf eine vielschichtige Weise von den Auswirkungen des Krieges und des Holocaust auf die Betroffenen wie auf die Täter und Mitläufer. Vor allem aber beschäftigt er sich mit den fatalen Folgen des Schweigens und Verdrängens, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur bei unserem polnischen Nachbarn breitmachte. Dabei lässt Pawel Pawlikowski bei aller Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen viele Fragen im Raum stehen und vermeidet vorschnelle Wertungen, so dass seine Art von „Geschichtsfilm“ noch lange nachwirkt und gefangen nimmt.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: S/W

DVD-Bildformat: 16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0/Polnisch DD 2.0/Polnisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch

Anbieter

Kauf-DVDArsenal Filmverleih

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (42. Woche 2014).