Ich habe sie geliebt

Die junge Chloé, Mutter zweier kleiner Kinder, wurde von ihrem Mann verlassen und ist verzweifelt. Sie zieht sich auf dem Landhaus ihres Schwiegervaters Pierre zurück. Der sonst eher wenig redselige Mann beginnt, ihr von dem größten Liebesschmerz zu erzählen, den er jemals erlebt hat. Vor Jahren lernte der Geschäftsmann auf seinen Reisen nach Asien die Dolmetscherin Mathilde kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, derartig große Gefühle hat Pierre noch nie zuvor erlebt. Doch anders als sein Sohn, der sich von Chloé getrennt hat, schafft er es nicht, seine Frau zu verlassen und so entsteht zwischen Mathilde und ihm eine Affäre voller Heimlichkeiten, die ohne Happyend bleibt.

Zunächst scheint es wenig tröstlich, sondern eher wie Affront, als Pierre Chloé ausgerechnet erzählt, dass nicht seine Ehefrau sondern eine Äffäre seine große Liebe war. Doch mit jedem Detail seiner Erzählung wird deutlich, welche Gefühle und welchen Schmerz er erlebt hat, und eine Nähe zwischen ihm und seiner Schwiegertochter entsteht. Dies und der Umstand, dass die beschriebene Mathilde weder unnahbar noch schwach, sondern ein ganz eigener Charakter ist, sind die schönen und interessanten Aspekte von "Ich habe sie geliebt". Der Film nach einem Roman der französischen Bestsellerautorin Anna Gavalda ("Zusammen ist man weniger allein") verharrt ansonsten etwas oft in eher klischeehaften Situationen. Auch der Umstand, dass die Geschichte komplett aus Pierres Perspektive erzählt wird, ist ein Manko. Zum einen kann er zu wenig selbstkritisch analysieren, warum er keinen Schlussstrich unter seine Ehe zog, zum anderen bleiben so die eigentlich spannenden Frauenfiguren des Films, Mathilde sowie Pierres Ehefrau, nur oberflächlich charakterisiert.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

Kirsten Loose