Ich, Daniel Blake
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Eigentlich sollte nach Jimmy’s Hall (2014) Schluss mit dem Filmemachen sein, hatte der in seinen zahlreichen Werken stets engagierte britische Regisseur Ken Loach (Jahrgang 1936) seinerzeit angekündigt. Doch die gesellschaftliche Entwicklung und die steigende soziale Ungerechtigkeit nicht nur in Großbritannien bewogen ihn dazu, mit „Ich, Daniel Blake“ (mindestens) noch einen weiteren Film zu drehen – zum Glück für das Publikum. Die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes und weitere Preise waren da ein willkommener Nebeneffekt.
Daniel Blake hat in seinem Leben immer hart gearbeitet und seine Steuern entrichtet. Doch nun, im gesetzten Alter, spielt seine Gesundheit nicht mehr mit und die Sozialhilfe wird ihm aus fadenscheinigen Gründen verweigert. Ihm wird trotz Attest sogar unterstellt, er sei gar nicht krank. Stattdessen muss er sich mit bürokratischen Antragsformularen und dem Internet herumschlagen. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, zumal die Zuständigkeiten nicht klar sind und niemand in den Behörden Verantwortung übernehmen will. In dieser Situation begegnet er Katie und ihren beiden Kindern Daisy und Dylan, die bei den Behörden ebenfalls auf taube Ohren stoßen. Daher beginnen sie sich zu solidarisieren und wollen den Kampf gegen das ungerechte System gemeinsam aufnehmen – nicht ohne Wirkung, aber zu einem hohen Preis.
Das britische Sozialhilfesystem lässt sich nur bedingt mit dem deutschen vergleichen, aber vor dem Hintergrund angespannter Haushaltskassen und einer zunehmenden Polarisierung der Bevölkerung haben die sozial Schwachen überall schlechte Karten. Nicht selten werden sie auch von denen, die ihnen helfen sollen, als Betrüger und Schmarotzer angesehen. In seinen Filmen hat sich Ken Loach immer klar auf die Seite der Schwachen gestellt, ihnen ihre Würde und Selbstachtung zurückgegeben, ist für Menschlichkeit und Gerechtigkeit eingetreten. Das zeichnet gerade auch diesen Film und seine Darsteller besonders aus, das macht ihn emotional stark und wahrhaftig, zumal trotz Dramatik und absurder Situationen der Humor nie auf der Strecke bleibt. Allenfalls ließe sich darüber streiten, ob die Geschichte und ihre Dramaturgie nicht doch etwas einfach und klischeehaft gestrickt sein könnten. Die Empörung gegen die deutlich herausgearbeitete Ungerechtigkeit und der Appell an das soziale Gewissen in uns bleiben jedoch haften und darauf kommt es hier an.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch/Englisch
DVD Extras: Entfallene Szenen, Making of, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Making of, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: Deutsch DD 5.1/Engli
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch
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