Hwal – Der Bogen

Film: Hwal – Der Bogen
Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Kim Ki-Duk
Darsteller:
Jeon Gook-Hwan, Han Yeo-Reum, Seo Ji-Seok, Jeon Seong-hwang u. a.
Genre:
Drama
Land:
Südkorea, 2005
Ein alter Fischer bringt regelmäßig Hobbyangler auf seinen Kutter vor der Küste, damit sie dort in den besten Fanggründen fischen können. Die Angler erzählen sich, der alte Mann habe das geheimnisvolle Mädchen auf dem Schiff, das unter „Beschuss“ des Alten mit Pfeil und Bogen vor einem Buddha-Bild zum Orakel wird, vor zehn Jahren „gefunden“ und seitdem nicht mehr von Bord gelassen. In wenigen Monaten, an ihrem 16. Geburtstag, den er auf einem Kalender mit einem roten Herz markiert hat, möchte er das hübsche Mädchen offenbar zur Frau nehmen. Alle Männer, die sich ihr in eindeutig sexueller Absicht nähern, werden vom alten Fischer und ihr selbst mit Pfeil und Bogen bedroht und umgehend vom Schiff gewiesen. Die seltsame Beziehung zwischen dem Fischer und dem Mädchen gerät jedoch aus den Fugen, als ein Student, der ihr die Freiheit und seine Liebe schenken möchte, ihre Zuneigung gewinnt. Hilflos muss der junge Mann mit ansehen, wie der Alte seine Macht auskostet und nach einem Kräftemessen auf Leben und Tod die Hochzeit vorbereitet.

Die so faszinierenden wie merkwürdigen Autorenfilme des südkoreanischen Regisseurs Kim Ki-Duk (nach deutscher Schreibweise eigentlich Ki-Duk Kim), die in der westlichen Hemisphäre oft an Tabugrenzen stoßen, sind auch in Deutschland mit großem Erfolg in den Programmkinos gelaufen, darunter „Samaria“ und „Bin Jip“. Sein neues Werk „Hwal – Der Bogen“ ist noch ein Stück rätselhafter, zumindest wenn man die Geschichte über das Erwachsenwerden, über Defloration und erste Liebe unter realistischen Gesichtspunkten betrachten wollte und sich unweigerlich Assoziationen etwa zum Fall Kampusch in Österreich einstellen müssten. Denn auch der alte Fischer hielt das Mädchen, das bei seinem Verschwinden verzweifelt von den Eltern gesucht wurde, offenbar zur Befriedigung eigener Bedürfnisse jahrelang auf seinem Schiff gefangen. Eine Replik auf diesen Fall ist aber allein schon vom Produktionsdatum 2005 her mehr als unwahrscheinlich. Die Wahl der filmischen Mittel – Isoliertheit des Schauplatzes auf dem Wasser ohne konkreten Landbezug, Farbgebung, stumme Hauptakteure mit Ausnahme des Studenten, symbolkräftige poetische Bilder, der Bogen gleichermaßen als Kampfwerkzeug wie als betörendes Musikinstrument – deuten eher darauf hin, dass der Regisseur eine in seiner Kultur verankerte, archetypische Parabel über den Reifungsprozess eines jungen Mädchens und ihren Ablösungsprozess von der Bevormundung durch die ältere Generation erzählen wollte. Ein Moment der Irritation und vor allem ein schaler Nachgeschmack jedoch bleiben und das war bei den früheren Werken des Regisseurs anders.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Koreanisch
DVD-Extras: Making of, Kinotrailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDrapid eye movies REM

Verleih-DVDUniversum

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12. Woche 2007).