Hush

Eine nächtliche Fahrt über die Autobahn. Während Zakes' Freundin Beth nach einem Streit trotzig die Augen geschlossen hat, öffnet sich nach einem Überholmanöver plötzlich für einen kurzen Moment die Lade des vorausfahrenden LKWs. Zakes traut seinen Augen nicht: Hat er gerade in dem Laderaum eine gefesselte nackte Frau gesehen? Er weckt Beth und ruft die Polizei. Damit ist für ihn die Bürgerpflicht erst einmal erfüllt. Als er auf der nächsten Tankstelle anhält, um seinem Nebenjob nachzugehen und die Werbeposter auf Toiletten auszutauschen, kommt es erneut zum Streit mit Beth. Verärgert trennen sich ihre Wege. Doch als Beth plötzlich spurlos verschwunden ist und Zakes den weißen Lastwagen wieder sieht, bricht in ihm Panik aus. Ohne Rücksicht auf Verluste nimmt er die Verfolgung auf und wird dadurch bald selbst zum Gejagten, als die Polizei sich ihm an die Fersen heftet.

Das Regiedebüt des ehemaligen BBC1-Radiomoderators Mark Tonderai ist ein geradliniger und manchmal durchaus bösartiger Thriller, der durch seine Schockeffekte und die rastlose Inszenierung zu fesseln weiß. Zakes ist ein normaler junger Mann, kein furchtloser Superheld. Und doch muss er über sich hinauswachsen, als es ihn in eine existenziell-bedrohliche Situation verschlägt. Nicht ohne einen gewissen Zynismus legt ihm das Drehbuch einen Stein nach dem anderen in den Weg und macht diese Nacht für ihn zu einem wahrhaften Höllentrip. Mit einfachen Effekten steigert Tonderai das Gefühl der Unbehaglichkeit von der düsteren Straße über enge Räume bis hin zur gesichtslosen Bedrohung und ein paar Gewaltspitzen, enthält dem Zuschauer Informationen vor oder lässt ihn mehr wissen als Zakes. Ein kleiner, gelungener Genrefilm, der mit der Angstlust des Zuschauers spielt und nie vorgibt, mehr zu sein.


DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto