Hotel Lux

Film: Hotel Lux
Prädikat besonders wertvoll
Länge:
102 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Leander Haußmann
Darsteller:
Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel, Thekla Reuten, Alexander Senderovich, Valery Grishko u.a.
Genre:
Komödie , Drama
Land:
Deutschland, 2011
Im Berlin des Jahres 1938 träumt der Kabarettist Hans Zeisig von einer Karriere als Schauspieler in Hollywood. Doch selbstverständlich sind die Rahmenbedingungen im nationalsozialistischen Deutschland dafür mehr als ungünstig – gerade, wenn man sich auf regimekritische Nummern mit einem jüdischen Kollegen eingespielt hat. So will auch der neue Besitzer des Varieté-Theater dem respektlosen Treiben ein Ende setzen. Zeisigs Kollege flieht, und bald macht sich auch Zeisig auf den Weg nach Moskau, wo er im Hotel Lux, einem berüchtigten Auffangbecken für Kommunisten aus Deutschland, unterkommt. Als man ihn dort aufgrund eines gefälschten Ausweises mit dem Sterndeuter von Stalin verwechselt, spielt Zeisig zunächst brav mit. Doch nicht nur verschlechtern sich die Lebensbedingungen im Hotel Lux, in dem ein Klima des Verrats herrscht und immer wieder vermeintliche Regimegegner abgeführt werden, sondern auch Zeisigs Schwindel droht ans Licht zu kommen.

Leander Haußmanns Film beginnt vielversprechend. Wenn in den Varieté-Szenen Regimekritiker in die Rollen von Diktatoren schlüpfen und überzeugte Nationalsozialisten auf der Bühne Juden spielen, dann zeigt der Film, wie bissig und treffend auch Witze über menschenverachtende Systeme sein können. Und auch Michael „Bully“ Herbig macht seine Sache als Zeisig durchaus gut. Im Laufe der Handlung allerdings kommt Haußmann sein Geschick zunehmend abhanden. Ein bemühter und überflüssiger Voice-Over-Kommentar führt durch die Geschichte und erklärt, was das Drehbuch ansonsten nicht zu vermitteln vermag, vorgelesene Texteinblendungen unterbrechen zudem immer wieder den Handlungsfluss. Je dramatischer die Handlung wird und je mehr historische Figuren auftauchen, desto deutlicher wird, wie unentschlossen der Film zwischen Komödie und Drama pendelt. Da dem Regisseur mehr am Klamauk liegt, müssen sich sämtliche historischen Zusammenhänge den Gags unterordnen. Am Ende liefert „Hotel Lux“ weder Erkenntnisse noch einen Kommentar zum Zeitgeschehen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2012).