Hip Hop War

Während sich die Rap-Szene in Deutschland weitestgehend friedlich gibt und Gewalt lediglich in den Songtexten der Künstler stattfindet, geht es in Amerika zuweilen ganz anders zu. So fand ein Banden- und Labelkrieg zwischen East- und Westcoast seinen traurigen Höhepunkt in der Ermordung des Rappers Tupac und hinterließ Erschütterung und Unverständnis in der Szene, war Rap doch ursprünglich als gewaltloses Battle verstanden worden, ein Krieg im künstlerischen Sinne: Konflikt- und Aggressionsbewältigung durch Musik und harte Texte.

Lose auf oben genannten Ereignissen beruht „Hip Hop War“. Die Freunde Jaxx und Mayhem erleben ihren großen Durchbruch im Gangsterrap. Nach außen hin gefeiert, kracht es aber immer häufiger zwischen den beiden. Als ein berühmt-berüchtigter Labelchef Jaxx die Chance auf eine Solokarriere verspricht, zögert dieser nicht lange und willigt ein. Mayhem kann das nicht auf sich sitzen lassen und disst seinen ehemaligen Kumpel in seinen Tracks. Als Jaxx ihm die Antwort liefert, eskaliert die Situation und es bricht ein Kleinkrieg los, der die ganze Rapszene erschüttert.

Regisseur Oz Scott hat schon in nahezu jeder Fernsehserie Regie geführt, von der man je gehört hat. Einige wenige Spielfilme blieben daneben jedoch weitgehend unbekannt. Der bereits 2002 gedrehte „Hip Hop War“ erscheint nun in Deutschland und enttäuscht leider die Erwartungen. Als preiswertes Drama gibt sich „Hip Hop War“ handzahm: Weder die Story noch die Darsteller können so recht überzeugen. Der Rap bleibt ebenfalls unspektakulär und schlecht produziert. Rap-Fans können ruhig mal einen Blick riskieren, einen zweiten „8 Mile“ wird wahrscheinlich eh niemand erwartet haben.

DVD-Bildformat: 1:1,77
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Frederik Schwarzer