Highway to Hellas

Wenn Christoph Maria Herbst die Hauptrolle in einer Komödie spielt, erwartet man erst gar keine tiefgründige bissige Satire, sondern eher eine breitenkompatible Story, die sich niemand zum Feind macht. Hier spielt Herbst den Bankangestellten Jörg Geissner, der auf eine kleine griechische Insel geschickt wird, um dort zu prüfen, ob die bewilligten Kredite auch sachgemäß verwendet werden. Es war ausgehandelt, dass von den Geldern eine Krankenstation und ein Elektrizitätswerk gebaut werden sollten und der Strand der Insel gepflegt wird. Die Bevölkerung der winzigen Insel ist gar nicht begeistert über den Schnüffler, zumal sie selbstredend die Auflagen nicht erfüllt hat. Der Besitzer des örtlichen Tante-Emma-Ladens, der lange Zeit in Deutschland gelebt hat, bevor er auf die Insel zurückgekehrt ist, kümmert sich um den pingeligen Prüfer, während die Inselbevölkerung eifrig dran arbeitet, den Schein zu wahren. Das sind denn auch die witzigsten Szenen des Films, wenn etwa die alten Herren mit unterschiedlichsten Hilfsmitteln die Geräusche eines Elektrizitätswerks nachzustellen versuchen. Der Story ist kein Klischee zu billig: Der Grieche – hier die Bewohner der kleinen fiktiven Insel Paladiki – nimmt gern die Hilfen der europäischen Freunde in Anspruch, denkt allerdings niemals ernsthaft daran, sie auch vereinbarungsgemäß zu verwenden. Stattdessen täuscht er die Geldgeber, was ihm aber auch kein schlechtes Gewissen verursacht. Ein dramaturgisches Gegenmodell dazu gibt es nicht. Den Humor bezieht der Film aus slapstickhaften Elementen und die Entwicklung der Handlung forciert eine attraktive Witwe, an der der Bankvertreter Gefallen findet. Flache Unterhaltung.

Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 1.0 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 1.0 MA
Untertitel: Deutsch

Gabi Brandt