High Performance - Mandarinen lügen nicht

Daniel und Rudi sind in den Dreißigern und ungleiche Brüder. Während Schauspieler Daniel als Lebenskünstler mit einer Off-Theatergruppe Projekte macht und nachts auf dem Großmarkt jobbt, macht Rudi im IT-Bereich als Manager Karriere und gewinnt einen wichtigen Wirtschaftspreis. Doch dann bittet Rudi Daniel um Hilfe. Der soll die neue Entwicklerin Nora für öffentliche Auftritte schulen, dabei aber eigentlich herausfinden, was Nora von Rudi hält. Daniel ist erst in dem Glauben, dass Rudi sich in Sachen Liebe für Nora interessiert. Die wiederum beginnt sich für Daniel zu interessieren. Doch dann wird die Sache noch komplizierter.

In ihrem ersten Spielfilm breitet die österreichische Filmemacherin Johanna Moder unterschiedliche Lebensentwürfe zwischen Idealismus und wirtschaftlichen Profitdenken, Tagträumerei und Pragmatismus aus. Ob intellektuell diskutierende Künstler, knallharte Businesstypen, trommelnde Hippies oder idealistische IT-Nerds, all diese Welten sind pointiert in Szene gesetzt und bekommen ein wenig ihr Fett weg. Schade nur, dass manche Wendung der Figuren dramaturgisch recht gewollt und die Naivität der Hauptfigur Daniel etwas überzogen erscheinen. Wie er zum Spielball seines Bruders Rudi wird, mag man nicht so ganz glauben. Nichtsdestotrotz ist der ein oder andere Schlagabtausch sehr charmant und die Erzählung schön locker in Szene gesetzt. So lief „High Performance - Mandarinen lügen nicht“ auf dem ein oder anderen Festival und gewann beim Max-Ophüls-Festival den Publikumspreis.

Kirsten Loose