High-Rise
Wie fünf Finger einer Hand sollen die Hochhäuser in den Himmel ragen, die Stararchitekt Anthony Royal baut. Dr. Robert Laing hat im ersten Haus eine der begehrten Wohnungen ergattert. Sie liegt im 25. Stock und verspricht die Anonymität, die sich Laing wünscht. Denn sein altes Leben hat er hinter sich gelassen, so sehr, dass er seine Kisten bis zur Decke stapelt, anstatt sie auszuräumen. Doch das Haus, das eine autarke Infrastruktur bietet, ist stärker vernetzt als erwartet. Charlotte, die über Laing wohnt, führt ihn in die Gepflogenheiten ein, die die einzelnen Etagen gesellschaftlich gliedern. Unten wohnt nach dieser Theorie die Unterschicht, beispielsweise der Dokumentarfilmer Richard Wilder mit seiner schwangeren Frau Helen und den Kindern. In der Mitte, quasi der Mittelschicht, wohnen betuchtere Singles, die nach oben streben. Und on top lebt die Elite, die vor allem eines möchte: sich abgrenzen. Die gesellschaftliche Trennung wird zunächst verbal kommuniziert und auf Partys ausgetragen. Doch der Kokon des Hochhauses verleitet die Bewohner zunehmend zu anarchischen Aktionen, Vandalismus und körperlichen Exzessen. Laing, der zunächst mit allen auszukommen versucht, findet bald ebenfalls Gefallen an den archaischen Verhaltensweisen.
Die lustvolle Verrohung einer Gruppe zufällig zusammengewürfelter Menschen und die Entwicklung faschistischer Verhaltensweisen ist keine neue Geschichte und wurde sowohl in Romanen wie „Herr der Fliegen“ oder Filmen wie „Die 120 Tage von Sodom“ aufgegriffen um soziale Tendenzen anzuprangern. J. G. Ballards Roman aus den 70-er Jahren griff zu seiner Zeit die Entwicklung des britischen Gesellschaftssystems unter Margaret Thatcher an. Als zeitlose Parabel einer modernistischen Sozialarena ist die Handlung auch heute noch hochaktuell. Allerdings lässt die filmische Umsetzung, von verschiedenen Stellen ob ihrer kreativen Anarchie hochgelobt, die Motivation der Figuren vermissen. Vielleicht brauchen sie in der dargestellten Situation keine, für eine filmisch dichte Erzählung allerdings sind Motive für das Handeln durchaus hilfreich. Die Kamera übernimmt den Blickwinkel der von Sequenz zu Sequenz stärker torkelnden Personen, schweift in Räume, durch Etagen, über Balkonbrüstungen. Der Strom ist schon lange ausgefallen, es gibt kein Wasser mehr, weder Aufzug noch Müllvernichtung funktionieren. Die Lebensmittel sind ausgegangen oder werden gehortet, die immer brutaler werdende Party geht weiter. Das ist nicht für jeden Zuschauer nachvollziehbar. Die Ausstattung ist natürlich genial, auch die Kostüme sind brillant gewählt, die Spiegelungen und die Perspektivwechsel zeugen von großartiger Kameraführung, aber alles zusammen macht einfach noch keinen guten Film daraus. Vielleicht liegt es auch daran, dass bei normaler Bildschirmgröße die düstere Ausleuchtung die Wahrnehmung trügt. Möglicherweise ist diese Meinung aber auch ein gesellschaftlicher Wahrnehmungsdissens, von daher ist anzuraten, sich ein eigenes Bild zu machen. Spannend ist der Film allemal und diskussionswürdig auch.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Featurette, Interviews
Blu-ray Extras: Featurette, Interviews
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-Blu-rayDCM
Kauf-Blu-rayDCM
Verleih-DVDDCM
Kauf-DVDDCM
Video-on-DemandiTunes
Video-on-Demandamazon
Video-on-DemandMaxdome
Video-on-Demandwuaki tv
Video-on-DemandVideoload
Video-on-DemandVideociety
Video-on-DemandGoogle Play
Video-on-DemandJuke
Video-on-DemandVideobuster