Hell in Tangier

Marcel und Wim sind Busfahrer. Häufig transportieren sie Reisegruppen aus Belgien nach Marokko. Bei einer Grenzkontrolle finden Zollbeamte im Wagen eine Menge Haschisch versteckt, die offensichtlich nicht nur für den Eigenbedarf gedacht sein kann. Niemand glaubt den Fahrern, dass sie von der Schmuggelware nichts wussten. Marcel und Wim landen in Tanger im Gefängnis und mit ihnen ihr Chef, der - wie sich herausstellt - das Rauschgift im Wagen versteckt hatte. Die drei haben eine lange Haftstrafe vor sich, unter unmenschlichen Bedingungen und allein gelassen auch von den belgischen Behörden. Die Männer lernen mühsam und schmerzlich die Gesetze des unbarmherzigen Gefängnisalltags kennen. Korrupte Wärter, Prügel bei der geringsten Kleinigkeit, engste Zellen mit viel zu vielen Personen, unzumutbare hygienische Zustände und Essen, das den Namen nicht verdient, machen die Haft tatsächlich zur Hölle.

Regisseur Frank van Mechelen wurde für seinen zweiten Kinofilm beim Filmfestival von Montreal für den „Grand Prix des Amériques“ nominiert und Filip Peeters als einer der beiden Hauptdarsteller als bester Schauspieler ausgezeichnet. Die Story, die sie und die anderen Beteiligten erzählen, hat man so ähnlich schon oft als Action- oder Abenteuerfilm gesehen. „Hell in Tangier“ aber beschreibt den Leidensweg der Busfahrer als das, was er ist: ein Unglück, das wirklich jedem zustoßen kann. Die Fahrer fallen aus ihrem Alltag in eine andere Realität, deren größter Schrecken ist, dass auch sie alltäglich wird - auf eine grausame, unerträgliche Art. Ein hervorragender Film, der schockiert und unterhält, ohne sich an die bekannten Klischees zu heften.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Niederländisch
DVD-Extras: Trailer, Biografien, Bildergalerie

Albert Schwarzer