Helen

Film: Helen
Prädikat besonders wertvoll
Länge:
119 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Sandra Nettelbeck
Darsteller:
Ashley Judd, Goran Visnjic, Lauren Lee Smith, Alexia Fast, Alberta Watson, David Nykl
Genre:
Drama
Land:
USA, Deutschland, 2008
Helen hat alles, was man sich wünschen könnte. Sie ist eine attraktive Frau, erfolgreich in ihrem Beruf als Pianistin und Musikprofessorin und führt ein glückliches Familienleben mit dem Anwalt David und ihrer Teenagertochter Julie. Doch plötzlich stimmt etwas nicht mehr. Es ist als ob eine Wolke Helens Gemüt verdunkelt. Sie ist unerklärlich traurig, mag nicht unter Menschen sein, schafft es manchmal kaum, aus dem Bett zu kommen. Helen leidet an einer schweren Form der Depression, so die Diagnose der Ärzte. David versucht, auf pragmatische Weise an das Problem heranzugehen. Eine solche Krankheit muss sich doch heilen lassen, wenn man nur das Richtige tut. Doch so einfach ist es nicht. Während Helen sich auf der Suche nach einem Weg aus der Depression immer mehr von ihrer Familie entfernt, findet sie zugleich eine Person, die sie versteht: Ihre Studentin Mathilda, eine wilde aufbrausende Person, die selbst an Depressionen leidet.

Frauen, die eine Krise durchschreiten müssen, scheinen das Interesse der deutschen Regisseurin Sandra Nettelbeck zu sein. Nach ihrem Erfolg mit "Bella Martha", von dem sogar ein amerikanisches Remake gedreht wurde ("Rezept zum Verlieben"), hatte sie selbst die Möglichkeit, ein Filmprojekt in den USA zu realisieren. "Helen" widmet sich dem schwierigem Thema Depression, einer Erkrankung, die in den heutigen Zeiten zu einer Art Volkskrankheit geworden ist. Nettelbecks Ansatz zu zeigen, dass die Depression aus heiterem Himmel zuschlagen kann und es dafür keine äußeren Ursachen braucht, ist anschaulich. Beängstigend echt wirkt das Leid der von Ashley Judd dargestellten Helen. Auch was für eine Belastung solch eine Erkrankung für die Familienangehörigen, den Mann und die Tochter, bedeutet, wird gut deutlich. Doch leider ist unbefriedigend, was der Film über die Behandlung von Depression erzählt. Zwar mag es in Helens Fall richtig sein, dass ihr nur eine psychiatrische Behandlung (Medikamente, Elektroschocks) hilft. Doch dass in vielen Fällen eine Betreuung durch Psychotherapeuten unterstützen oder heilen kann, wird mit keiner Silbe thematisiert. So mag für den unwissenden Zuschauer der Eindruck entstehen, dass nur die Medizin eine Lösung bietet. Auch die Darstellung der beiden Frauenfiguren Helen und Mathilda hätte man sich etwas differenzierter und weniger vorhersehbar gewünscht. Denn während die schöne und erfolgreiche Pianistin zurück ins Leben findet, geht es für die düstere und freakige Studentin nicht gut aus.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDWarner

Verleih-DVDWarner

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2010).