Havoc

"Wir sind krass gelangweilte Teenager, verf...t gelangweilte Teenager", sagt Allison zu Beginn des Films in die Kamera eines Mitschülers. Mit ihrer besten Freundin Emily, ihrem Freund Toby und zwei weiteren Jungen bilden sie eine coole Gang, die schon mal andere Sprüchklopfer vermöbeln. Diese Kids stammen aus einem der besten Viertel von L.A., aus Pacific Palisades. Hinter den ausladenden Villen ist allerdings wenig Leben. Die Eltern sind nie da, weil sie arbeiten, Alkoholentzug machen oder ihren Therapeuten frequentieren. Den ebenso verwöhnten wie gelangweilten Teenagern reicht der Gang-Kick bald nicht mehr aus: sie brechen auf in die finsteren Armenviertel der Stadt, wo das Leben und Sterben, das Dealen und der Drogenkonsum auf den Straßen stattfindet. Allison und Emily finden den ersten "Ausflug" dorthin so prickelnd, dass sie ein paar Tage später allein wieder hinfahren. Nicht ahnend, dass für die Leute hier all das kein Spiel, sondern ihr Alltag ist, der härter und brutaler ist, als die beiden sich das vorgestellt haben.

Sicherlich steht hinter dem Drehbuch des "Traffic"-Autors Stephan Gaghan die überaus ehrenwerte Absicht, die auf hohem materiellem Niveau vernachlässigten amerikanischen Society-Kids in den Focus zu rücken. Ihnen fehlt es an nichts, außer an Liebe und Zuwendung. Und wie entscheidend dieser Mangel sein kann und wohin er führen kann, führt "Havoc" vor Augen. Allerdings gelingt es dem Film nicht überzeugend, dem Zuschauer seine Charaktere nahezubringen. Allzu sehr bleiben sie im Klischeehaften stecken, ohne dass man ihren verborgenen Empfindungen wirklich nahe kommen könnte.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Originaltrailer, Bildergalerie

Gabi Brandt