Half Light – Gefangen zwischen Licht und Schatten

Rachel Carlson gilt als überaus erfolgreiche amerikanische Schriftstellerin, deren Kriminalromane reißenden Absatz finden. Eines Tages ertrinkt ihr Sohn in einem nahe gelegenen Kanal. Rachel gibt sich die Schuld an diesem Unfall, denn sie wollte lieber noch schreiben, statt mit ihrem Sohn zu spielen. Sie zieht sich von ihrem Mann zurück und reist mit Hilfe ihrer Freundin als Vermittlerin in ein Strandhaus an der schottischen Küste, um dort ihre innere Ruhe wieder zu finden. Unterdessen wird sie von seltsamen Vorahnungen geplagt, die offenbar von ihrem verstorbenen Sohn kommen. An der wildromantischen Küste lernt sie einen jungen Leuchtturmwärter kennen und lieben. Doch dann erfährt sie von den Dorfbewohnern, dass dieser Mann einige Jahre zuvor nach einer blutig endenden Dreiecksgeschichte Selbstmord begangen hat.

Craig Rosenberg verfilmte nach einer eigenen Vorlage diesen romantischen Thriller, der zugleich vorsichtige Anleihen beim Horror- und Fantasyfilm nimmt. Hochkarätig mit Demi Moore in der weiblichen Hauptrolle und dem in der Umgebung authentisch wirkenden schottischen Schauspieler Hans Matheson besetzt, besticht der Film vor allem durch großartige Naturaufnahmen einer windgepeitschten urwüchsigen Landschaft. Sie sind freilich nicht in Schottland, sondern an der walisischen Küste entstanden. Zusammen mit der unverständlichen gälischen Sprache der Dorfbewohner und einer als verwirrt geltenden Visionärin intensivieren sie eine bedrohliche Stimmung, die dem jungen Glück der Verliebten zugleich Ansporn und Hindernis wird. Leider verliert sich die Handlung bis zum überraschenden und allzu konstruiert wirkenden Schluss immer mehr in Nebensächlichkeiten und schönen Bildern, was den Film in der Tat zwischen „Licht und Schatten“ gefangen wirken lässt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Hintergrundinfos, Trailer

Holger Twele