Guerreros

Film: Guerreros
Länge:
96 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 18 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Daniel Calparsoro
Darsteller:
Eloy Azorín, Eduardo Noriega, Rubén Ochandiano, Carla Perez, Sandra Wahlbeck
Genre:
Drama , (Anti-)Kriegsfilm
Land:
Spanien, 2002
Junge spanische Soldaten einer Schutztruppe geraten 1999 während des Krieges im Kosovo in einen Hinterhalt. Angetreten, um die Bevölkerung zu schützen und bei der Wiederinbetriebnahme eines Elektrizitätswerks zu helfen, finden sie sich plötzlich mitten in einem Krieg, der nicht der ihre ist. Scharfschützen und Landminen dezimieren die Gruppe; Gefangennahme, Vergewaltigung, Hunger und ständige Lebensgefahr demoralisieren die Überlebenden derart, dass sie schließlich selbst zu monströsen Killern werden, die aus eigenem Überlebenstrieb alles um sie herum töten, zumal Freund und Feind nicht mehr zu unterscheiden sind.
Von den meisten anderen Vertretern seines Genres hebt sich dieser zum Teil sogar an Originalschauplätzen im Kosovo gedrehte Kriegsfilm ab, weil es in dieser Geschichte keine Helden mehr gibt, jeder Fremde unterschiedslos zur Bedrohung und dann gleich ermordet wird und im absoluten Chaos keine Gewinner oder Verlierer mehr auszumachen sind. Auch ein Auftrag oder ein Ziel, für das es sich über den reinen Überlebenswillen hinaus zu kämpfen lohnte, gerät ebenfalls aus dem Blickfeld. Ganz bewusst verweigert Regisseur Calparsoro daher seinen Figuren wie auch dem Publikum jede Erklärung, wer wo auf welcher Seite wofür kämpft und Inszenierungsschwächen unterstützen ihn noch dabei. Über die Wandlung eines idealistischen Außenseiters unter den spanischen Soldaten zu einer gefühllosen Tötungsmaschine soll (wieder einmal) die Grausamkeit des Krieges sinnfällig dargestellt werden. Diese Absicht gelingt aber nicht ganz, weil die gesichtslos bleibenden Protagonisten in ihrer Eindimensionalität und erschreckenden Naivität fern jeder militärischen Erfahrung bereits zu Beginn nicht besonders sympathisch wirken. Ihre allzu plötzliche Verwandlung in unmenschliche Monster bleibt erst recht nicht nachvollziehbar, geschweige denn entschuldbar. Allenfalls kann der mäßig spannende Film dazu beitragen, verübte Grausamkeiten während eines Krieges nicht voreilig für oder gegen eine Seite zu werten.

DVD-Bildformat: 1:2,35 und16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch und Spanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer, Interviews, Audiokommentar

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-VHSKinowelt

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31. Woche 2003).