Grand Piano - Symphonie der Angst

Fünf Jahre lang hat der Starpianist Tom Selznick die großen Bühnen der Welt gemieden. Das enorme Lampenfieber hat ihm die Auftritte zur Qual gemacht. Und ein verpatzter Ton bei dem letzten Konzert, in dem er ein überaus schwieriges Stück seines Lehrmeisters aufführen musste, hat ihn endgültig dazu bewogen, sich erst einmal zurückzuziehen. Jetzt kehrt er zuliebe seiner Frau, einer berühmten Schauspielerin, noch einmal zurück. Als er schließlich an dem großen Flügel auf der Bühne im Rampenlicht sitzt, wird die Bühnenangst jedoch für einen kurzen Moment zur Nebensache. Denn zwischen den Noten steht eine Morddrohung: Ein falscher Ton und er werde erschossen. Ein Hilferuf, und seine Frau werde zum Ziel. Weitere Notizen auf den folgenden Seiten locken Selznick in einer Klavierpause in die Garderobe, wo der anonyme Erpresser für ihn ein Headset hinterlegt hat, um ihm weitere Anweisungen zu geben. Doch trotz seiner Aufregung beginnt Selznick allmählich, sich trickreich zu widersetzen.

Der Ton macht die Musik und hier bestimmt er sogar über Leben um Tod. Das hochgradig konstruierte Kammerspiel des spanischen Thriller-Regisseurs Eugenio Mira ist ein Musterbeispiel dafür, wie Spannung aus einer überaus simplen Situation auf engstem Raum entstehen kann. Dass die gesamte Geschichte auf unwahrscheinlichen Wendungen beruht und zunehmend abstruser wird, spielt dabei keine Rolle. Im Gegenteil: Nach etwa 25 Minuten, in denen der Schauplatz und die wichtigsten Figuren vorgestellt werden, entwickelt „Grand Piano“ ein enormes Tempo, überspielt Ungereimtheiten und unterhält, ganz ähnlich wie Joel Schuhmachers gleichermaßen reduziert angelegter „Nicht auflegen!“, auf beste Weise, ohne dabei auf irgendeine Art und Weise Tiefgang zu behaupten. Ein schöner, kleiner Genre-Film mit einem sympathisch-tapsigen Elijah Wood in der Hauptrolle.

DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras:Trailer

Stefan Stiletto