Goya in Bordeaux

Im hohen Alter lebt Francisco de Goya zusammen mit seiner Geliebten und seiner Tochter in Bordeaux im Exil. In Gesprächen blickt er noch einmal auf die entscheidenden Stationen seines Lebens zurück. Carlos Saura porträtiert ihn nicht biografisch, sondern assoziativ als Collage, wobei Farbe, Dekor, und Licht besondere Effekte erzeugen. Er zeigt den unbestechlichen Chronisten seiner Zeit als mürrischen, resignierenden Helden, der den Personen seines Lebens wie aus einem Nebelschwaden begegnet. Besonders beeindruckend sind die Sequenzen, in denen die Figuren seiner Bilder gegenständlich werden und ihren Schöpfer bedrängen. Saura setzt Goya seinen Erinnerungen, Gefühlen und Stimmungen aus und bewältigt so auch einen Teil eigener Erfahrungen. Es sind die großen Künstler, die die Wahrheit über die Zeit retten müssen - dann, wenn Politik, Macht und Kirche sie unterdrücken wollen.