Glenn 3948

Die Pianisten Henry und Jack sind vielen Jahren eng befreundet, durch ihren beruflichen Erfolg aber zu Konkurrenten geworden. Ihre Freundschaft zerbricht, als Lana in das Leben der beiden Musiker tritt, zuerst mit Jack geht, dann von Henry schwanger wird und später wieder zu Jack zurückkehrt, der sich nun an Henry rächen will. Das Beziehungsdrama verschärft sich durch den supermodernen Haushaltsroboter Nummer 3948, den sich Jack angeschafft hat. Der Roboter kopiert die Verhaltensweisen seines Besitzers, entwickelt sogar im Klavierspiel ungeahnte Fähigkeiten und nimmt Stimmungsschwankungen seines Besitzers nicht nur wahr, sondern auch ganz wörtlich. Als Roboter setzt er alle vorprogrammierten Aufgaben hemmungslos um.

Die spannende Frage, ob vom Menschen entwickelte intelligente Maschinenwesen den Menschen selbst einmal evolutionär überholen könnten, – ob Roboter die „Macht“ übernehmen, haben sich Philosophen und Filmemacher in aller Welt nicht erst seit der Matrix-Trilogie gestellt. In diesem belgischen Film wird die spannende Frage überraschend im Rahmen musikalischer Virtuosität abgehandelt, wobei die klassischen Actionelemente sich mit Ausnahme des sprengkräftigen Showdowns weitgehend auf den Umgang mit dem Piano beschränken. Starschauspieler Gérard Depardieu, der dem Film einen Hauch von Glamour verleihen könnte, ist hier allerdings nicht als Klaviervirtuose zu sehen, sondern in der Rahmenhandlung als ein die Filmgeschichte kommentierender Nachrichtensprecher. Leider mangelt es dem etwas schleppend erzählten Film an dramaturgischer Klarheit und ausgearbeiteten Charakteren. Doch die Tricktechnik mit frei im Raum schwebenden Robotern und zahlreichen filmischen Anspielungen macht einiges wieder wett.

DVD-Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Holger Twele