Get On Up

„Sex Machine“ – das ist wohl der bekannteste Song des legendären Soulsängers James Brown. Gut zwei Filmstunden wird der Zuschauer warten müssen, bis Brown-Darsteller Chadwick Boseman diesen Hit in einem Konzert in Paris der frühen 1970er Jahre zum Besten gibt. Danach kommt es in „Get On Up“ zum Zerwürfnis jener Männerfreundschaft, die bis dahin den emotionalen Mittelpunkt des Brown-Biopics von Regisseur Tate Taylor darstellte: zum Streit zwischen James Brown und seinem besten Freund Bobby Byrd (Nelsan Ellis). Nach grausamer Kindheit mit brutalem Vater und abwesender Mutter straffällig geworden, holte Bobby James einst aus dem Knast. Nach ersten gemeinsamen Gesangserfahrungen in einem Gospelchor gründen sie die Band „Famous Flames“. In Zeiten des Rock’n Roll singen sie Soul und gewinnen immer mehr Anhänger für ihre Musik. Wegen seiner atemberaubenden und exaltierten Bühnenshow ragt James Brown bald aus der Band hervor. Er beginnt eine Solokarriere, behält aber einzelne Musiker weiter in seiner Band. Das führt immer wieder zu Eifersüchteleien. Gleichzeitig verhält Brown sich besonnen, als er in den Rassenkrawallen der 1960er Jahre immer stärker zum „Sprachrohr“ der „Black Community“ Amerikas wird. Doch im Privatleben neigt der charismatische Musiker zu Gewaltausbrüchen und cholerischem Größenwahn. So steckt seine Ehe mit Frau DeeDee (Jill Scott) schnell in der Krise. Und auch die Freundschaft zu Billy Byrd wird immer wieder auf harte Bewährungsproben gestellt.

Auf der Grundlage des Drehbuchs von Jez und John-Henry Butterworth zeichnet Regisseur Tate Taylor das Leben der Soullegende direkt und schonungslos realistisch nach. In anfangs etwas verwirrenden Episodensprüngen zeigt er die lichte Karriere, aber ebenso die dunkle Seite der seit der Kindheit deformierten Persönlichkeit des James Brown. Am Ende siegt immer wieder Browns Lebens- und Überlebenswille. Brown lässt sich nie unterkriegen, wehrt sich gegen den brutalen Vater, kämpft gegen seine Drogensucht, erfindet sich als Musiker immer wieder neu und weiß seine Person und seine Musik kongenial zu vermarkten. Der Titel von Taylors Film: „Get On Up“ markiert so die Leitlinie von Browns Lebensentwurf.

Taylors Filmbiographie ist das komplexe psychologische Porträt eines komplizierten Charakters, mal Monster, mal Genie. Hauptdarsteller Chadwick Boseman weiß diese in sich so widersprüchliche Persönlichkeit in seiner Darstellung sensationell zu ergründen. Dabei wird er von Nelson Ellis, den „True Blood“ ­ Serienfans als „Lafayette“ wohlbekannt, hervorragend unterstützt. Brown und Byrd sind wie Feuer und Wasser. Wenn Brown zu sehr entflammt, löscht Byrd den Brand und holt Brown mit seiner ruhigen Art wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das Scheitern dieser Freundschaft, so zeigt es Regisseur Taylor in seinem Film, ist für Brown die größte Tragödie. Byrds Freundschaft viele Jahre später wiederzugewinnen, Browns größtes Glück.

Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts
Sprachen: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts 5.1/Spanisch dts 5.1/Italienisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Arabisch/Dänisch/Finnisch/Hindi/Isländisch/Niederländisch/Norwegisch/Portugiesisch/Schwedisch

Blu-ray Extras: Audiokommentar, Alternative, erweiterte und entfallene Szenen, Songs, Featurettes

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