Frozen River

Ray Eddy, Ehefrau und Mutter zweier Söhne, muss feststellen, dass ihr Mann mit dem mühsam Ersparten auf und davon ist. Deshalb kann sie weder die fällige Rate für das Haus noch für den Fernseher zahlen. Der aber ist ein guter „Babysitter“ während ihrer Arbeitszeiten. Per Zufall trifft Ray im Mohikaner-Reservat auf die junge Lila, die ihr einen lukrativen, aber riskanten Deal vorschlägt:
Gemeinsam fahren die beiden Frauen mit Rays Auto über einen zugefrorenen Fluss ins benachbarte Kanada, von wo sie dann auf dem gleichen Weg zurück illegale Einwanderer in die USA schleusen. Das ist nicht ungefährlich, aber Ray braucht das schnelle Geld, damit ihr die bisherigen Anzahlungen auf das neue Haus nicht verloren gehen. Die ersten Male geht alles glatt, doch die Polizei beobachtet die Aktivitäten nahe der Grenze und warnt die weiße Ray vor der kriminellen Lila. Ray aber kann es sich gar nicht leisten, auf das Geld zu verzichten…

Das kanadische Alleinerziehenden- und Schmugglerdrama spielt im kalten Winter in der Vorweihnachtszeit im Grenzgebiet. Und die Grenze ist hier nicht nur die zwischen zwei Staaten, sondern auch der Rand der amerikanischen Gesellschaft, an dem sich die beiden alleinerziehenden Frauen befinden – die eine indianischer Abstammung, die andere weiß aber ohne Privilegien. Der Film, der mit einem sparsamen Budget von nur 500.000 Dollar realisiert wurde, zeigt den täglichen Überlebenskampf in diesem Teil der Gesellschaft. Er tut dies unspektakulär, aber durchaus bewegend, was ganz wesentlich der Hauptdarstellerin Melissa Leo als Ray zu verdanken ist, die im übrigen für diese Rolle auch für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert war. Ein sehenswertes Drama, aber es ist nicht nachzuvollziehen, wieso Quentin Tarantino es laut Cover als Thriller lobt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Trailer

Gabi Brandt