Fritz Lang

Film: Fritz Lang
Länge:
100 Minuten (Blu-ray: 104 Minuten)
Altersempfehlung:
keine Angabe
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Gordian Maugg
Darsteller:
Heino Ferch (Fritz Lang), Thomas Thieme (Ernst Gennat), Samuel Finzi (Peter Kürten), Johanna Gastdorf (Thea von Harbou)
Genre:
Biopic , Drama
Land:
Deutschland, 2016

In den „Goldenen Zwanzigern“ des letzten Jahrhunderts wird Filmregisseur Fritz Lang mit Stummfilmen wie „Metropolis“ oder „Dr. Mabuse“ als Meister seines Fachs gehandelt. Es sind künstlerische und extrem aufwändige Science Fiction Filme, durch die er berühmt wird. Ebenso wie seine hoch artifiziellen Filme inszeniert er sich selbst im Stil der Zeit als snobistischer Lebemann, mit Monokel, mondän und unnahbar. Doch Lang hat auch seine dunklen Seiten. Die Ehe mit seiner Frau Thea von Harbou ist erkaltet, gleichzeitig ist er von ihren Schreibkünsten abhängig. Denn Thea ist für das Verfassen seiner Bücher zuständig. Nach maßlosem Kokainkonsum sucht Lang routiniert Prostituierte auf, behandelt sie grob, versucht so das eigene Trauma durch Exzesse niederzukämpfen: Den Tod seiner ersten Frau Elisabeth Rosenthal, die in der gemeinsamen Wohnung durch einen Schuss aus seiner Waffe starb. Der Fall wird als Unfall zu den Akten gelegt, obwohl pikanterweise sowohl Lang als auch seine damalige Geliebte Thea vor Ort waren. 1930 befindet sich Lang in einer Lebens- und Schaffenskrise. Und er will seinen ersten Tonfilm realisieren, er hält die manierierte und melodramatische Sprache des Stummfilms für überholt. Außerdem will er weg vom phantastischen Genre und dem bombastischen Ausstattungskino, sucht nach einem Kriminalfilmstoff, will zu dem einzelnen Menschen als Filmsujet vordringen. Dafür reist der Berliner Lang nach Düsseldorf, um die polizeilichen Ermittlungen von Kriminalrat Gennat gegen den berühmt berüchtigten Serienmörder Peter Kürten, den sogenannten Vampir von Düsseldorf, zu begleiten. Er erhofft sich brisantes Material. Kürten wird schließlich 1931 wegen neunfachen Mordes mit dem Fallbeil hingerichtet. Erschreckenderweise erscheint er in den Verhören nicht als Bestie sondern als kleiner reueloser Biedermann mit einer hochtraumatischen Kindheit. Die Auseinandersetzung mit dem Serientäter treiben Lang in persönliche Abgründe, in denen er mit seinen eigenen Dämonen konfrontiert wird.


Regisseur Gordian Maugg hat im Laufe der Jahre ein eigenes Genre entwickelt. Bereits 1993 mischt er in seinem vielfach ausgezeichneten Doku-Fiction Drama „Der olympische Sommer“ historisches Material mit im Stil der Zeit gestalteten Spielszenen. Auch in dem Biopic über die deutsche Regielegende fließen Wochenschaubilder und Ausschnitte aus Langs Filmen ein, werden so geschickt mit den dramatisierten Szenen gemischt, die im Stil des Weimarer Kinos in kontrastreichem schwarz weiß gestaltet sind, dass die Trennschärfe komplett verschwimmt. Der Kriminal-Thriller ist eine cineastische Hommage an das expressionistische Kunstkino mit Unterhaltungsanspruch. In den Hauptrollen spielt Heino Ferch den besessenen Regisseur und Theatermime Samuel Finzi den kleinbürgerlichen Serienkiller. Heino Ferch macht seine Sache zwar ganz gut, doch er kann dem genialen und wegweisenden Filmemacher auch keine interessante menschliche Dimension abtrotzen. Dafür bleibt die Figur emotional zu unterkühlt und distanziert. Das mag auch an dem teils recht konstruiert wirkenden Drehbuch liegen, das auf ziemlich freie Art mit den Fakten umgeht. Schließlich ist der Serienmörder die weitaus interessantere Figur, da die Vorgeschichte des Mannes mit einfließt und eine ebenso eindringliche wie verstörende Perspektive auf den Psychopathen ermöglicht. Zwischen Doku-Drama, Spielfilm und cineastischer Spekulation werden Schlaglichter auf die Entstehungsgeschichte eines der bekanntesten Meisterwerke der Filmgeschichte geworfen: „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“. Gleichzeitig spiegelt das Drama die Atmosphäre und das Lebensgefühl der damaligen Zeit im Umbruch zwischen den beiden Weltkriegen und dem aufkommenden Nationalsozialismus. Das Originalmaterial aus der Zeit sowie die bestechenden Filmausschnitte aus Langs Werken sind allemal sehenswert.


Die Blu-ray Daten sind identisch mit den DVD-Daten.

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Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:1,33/4:3

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0

Anbieter

Verleih-Blu-rayLighthouse Home Entertainment

Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment

Video-on-Demandamazon

Video-on-DemandMaxdome

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Video-on-DemandAlles Kino

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (41. Woche 2016).