Franck Spadone

Franck Spadone ist ein Pariser Taschendieb, der mit seinen älteren Partnern Bruno und Pablo strikt nach professionellen Regeln arbeitet. Diese sehen unter anderem vor, sich niemals für die Bestohlenen zu interessieren, über deren Leben die gestohlenen Taschen und Geldbeutel Auskunft geben. Es ist Franck selbst, der diese Regeln bricht, als er der hübschen Laura in der U-Bahn begegnet, sie beklaut und ihr dann das Diebesgut zurückgeben möchte. Er findet heraus, dass Laura als Stripperin in einem Nachtclub arbeitet und mit dem Clubbesitzer Ferdinand ein Verhältnis hat. Dieser wiederum nutzt Laura als Köder, um einen rivalisierenden Gangsterboss auszuschalten. Als Franck diesem Plan in die Quere kommt, gerät er in Lebensgefahr.

Der wenig originelle Titel lässt die ästhetisch anspruchsvolle Umsetzung der Geschichte kaum erahnen. Sie läuft den üblichen Erwartungen an einen Kriminalfilm zuwider und hebt sich ästhetisch weit von gängiger Durchschnittsware ab. Statt die Handlung in actionreiche Szenen aufzulösen, verharrt die Kamera meistens in einer starren Position, wird zum geduldigen Beobachter des stillen Dramas zweier Liebender, die eher mit Blicken als mit Dialogen kommunizieren, inmitten eines Gangstermilieus, in dem für echte Gefühle kein Platz ist. Kameraführung, Licht- und Farbgestaltung sind ausgeklügelt und machen den bereits 1999 entstandenen Film zu einem visuell eindringlichen Erlebnis, das durch die Wahl des CinemaScope-Formats unterstützt wird. Auf der DVD bleibt dies zum Glück erhalten; statt wie üblich die Szenerie in künstlichen Kameraschwenks zu erfassen, wird das CS-Format mit den ruhigen langen Einstellungen voll ausgeschöpft, die schwarzen Balken über und unter dem Bild sind daher entsprechend groß. Ein Krimi also der etwas anderen Art, in dem auch Monica Bellucci nicht zum reinen Schauwert verkommt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch

Holger Twele