Fraktus - Das letzte Kapitel der Musikgeschichte
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Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Lars Jessen
Darsteller:
Devid Striesow, Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger, Piet Fuchs, Anna Bederke
Genre:
Komödie
Land:
Deutschland, 2012
Jan Delay, H.P. Baxxter alias Scooter und Stephan Remmler von Trio – sie alle lieben Fraktus. Doch wer oder was ist Fraktus? Anfang der Achtziger Jahre waren sie die absoluten Urväter der Technomusik. Torsten Bage, Dickie Schubert und Bernd Wand, das waren drei experimentierfreudige Musikverrückte, die mit selbstgebauten Instrumenten und innovativen Sounds ihrer Zeit weit voraus waren. Grund genug für den Musikproduzenten Roger Dettner, Jahrzehnte nach der Auflösung der Band deren ehemalige Mitglieder aufzusuchen, um sie für ein Comeback von Fraktus zu gewinnen. Doch wie überzeugt man drei grundverschiedene Typen, die sich dreißig Jahre lang nichts mehr zu sagen hatten?
„Fraktus“ ist ein so genanntes Mockumentary, eine fiktive Dokumentation, denn die titelgebende Band hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Die Band ist ein Konstrukt der Komikergruppe „Studio Braun“, die auch die Bandmitglieder spielen, und die bisher vor allem durch Streichanrufe im Hörfunk bekannt wurden.
Zu Beginn hat der Film einen streng dokumentarischen Stil. Dabei hebt er geschickt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf, was vor allem am hervorragenden Produktionsdesign der fingierten historischen Aufnahmen liegt. Die „echten“ 80er sind von den „falschen“ nicht zu unterscheiden. Hinzu kommen durchaus plausible Erklärungen: Formiert habe sich Fraktus in Brunsbüttel, einem Ort, der vor allem durch den Kampf der Bewohner gegen das nahe gelegene Atomkraftwerk Brokdorf bekannt wurde. So kann man die Entstehung von Songs über den Wunsch nach einer anderen Gesellschaft oder die Gefahren der Atomkraft durchaus nachvollziehen. Außerdem soll Fraktus den Vorläufer des Smilie erfunden und Pink Floyd ihr legendäres Albumcover zu „The Dark Side of the Moon“ von einer Fraktus-CD geklaut haben. Im Laufe der Zeit gibt der Film diesen Ansatz zugunsten einer eher konventionellen Spielfilm-Dramaturgie auf; irgendwann besteht kein Zweifel mehr daran, dass Fraktus nur erfunden ist. Glücklichweise leidet der Spaß, den der Streifen macht, nicht darunter. „Fraktus“ ist voll von herrlich absurden Dia- und Monologen, grotesken Situationen, die an Helge Schneider erinnern, und wenn im real existierenden „Hamburg Journal“ riesige Albernheiten seriös in Nachrichten verpackt werden, funktioniert auch dies. “Fraktus“ ist gleichzeitig Parodie und Hommage an die elektronische Musik der 80er, die irgendwann in die „Neue Deutsche Welle“ mündete und ein augenzwinkernder Kommentar zur heutigen Medienlandschaft. Ein Film wie seine Hauptfiguren: verschroben, irgendwie seltsam – aber auch charmant und liebenswert.
DVD-Bildformat: 1:1,85
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Entfallene Szenen, Featurettes, Outtakes, Musikvideos, Trailer
„Fraktus“ ist ein so genanntes Mockumentary, eine fiktive Dokumentation, denn die titelgebende Band hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Die Band ist ein Konstrukt der Komikergruppe „Studio Braun“, die auch die Bandmitglieder spielen, und die bisher vor allem durch Streichanrufe im Hörfunk bekannt wurden.
Zu Beginn hat der Film einen streng dokumentarischen Stil. Dabei hebt er geschickt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf, was vor allem am hervorragenden Produktionsdesign der fingierten historischen Aufnahmen liegt. Die „echten“ 80er sind von den „falschen“ nicht zu unterscheiden. Hinzu kommen durchaus plausible Erklärungen: Formiert habe sich Fraktus in Brunsbüttel, einem Ort, der vor allem durch den Kampf der Bewohner gegen das nahe gelegene Atomkraftwerk Brokdorf bekannt wurde. So kann man die Entstehung von Songs über den Wunsch nach einer anderen Gesellschaft oder die Gefahren der Atomkraft durchaus nachvollziehen. Außerdem soll Fraktus den Vorläufer des Smilie erfunden und Pink Floyd ihr legendäres Albumcover zu „The Dark Side of the Moon“ von einer Fraktus-CD geklaut haben. Im Laufe der Zeit gibt der Film diesen Ansatz zugunsten einer eher konventionellen Spielfilm-Dramaturgie auf; irgendwann besteht kein Zweifel mehr daran, dass Fraktus nur erfunden ist. Glücklichweise leidet der Spaß, den der Streifen macht, nicht darunter. „Fraktus“ ist voll von herrlich absurden Dia- und Monologen, grotesken Situationen, die an Helge Schneider erinnern, und wenn im real existierenden „Hamburg Journal“ riesige Albernheiten seriös in Nachrichten verpackt werden, funktioniert auch dies. “Fraktus“ ist gleichzeitig Parodie und Hommage an die elektronische Musik der 80er, die irgendwann in die „Neue Deutsche Welle“ mündete und ein augenzwinkernder Kommentar zur heutigen Medienlandschaft. Ein Film wie seine Hauptfiguren: verschroben, irgendwie seltsam – aber auch charmant und liebenswert.
DVD-Bildformat: 1:1,85
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Entfallene Szenen, Featurettes, Outtakes, Musikvideos, Trailer
Jan Noyer
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Kauf-DVDPandora Film
Kauf-Blu-rayPandora Film
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15. Woche 2013).