Finsterworld
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Vier verzogene pubertierende Gymnasiasten besuchen mit ihrem bemühten Lehrer eine KZ-Gedenkstätte. Die wohlhabenden Eltern eines Schülers sind immer nur mit sich selbst und ihren Luxusproblemen beschäftigt. Die Großmutter sitzt allein im Heim und sehnt sich nach Liebe, die nur von ihrem Fußpfleger erhört wird. Ein korrupter Polizist verheimlicht seiner Freundin, dass er ab und an gerne als Furry in plüschigen Tierkostümen unterwegs ist. Doch die hadert mit ihrem schlechten Job beim Fernsehen und würde lieber bedeutungsvolle Dokumentarfilme machen. Ein Einsiedler im Wald pflegt einen verletzten Raben und wird in seiner Ruhe gestört.
„Finsterworld" begleitet zwölf Figuren durch episodische Geschichten, die teils miteinander verwoben sind. So hängen ihre Schicksale voneinander ab, beeinflussen sich gegenseitig und enden teils böse. Richtig in eine Schublade einordnen lässt sich der Film nicht, der skurril-märchenhaft, ironisch-bissig und dann doch wieder emotional und dramatisch daherkommt. Eine Reihe von Wohlstandsbürgern mit ihren jeweiligen Problemen wird vorgeführt und der ein oder andere Gedanke über das Deutschsein eingestreut. Das könnte man als unentschlossen empfinden, wenn „Finsterworld" nicht so gut gemacht wäre. Die Episoden sind kunstvoll miteinander verwoben, das namhafte Schauspielerensemble agiert mit Lust; Licht und Kamera geben den verschiedenen Strängen jeweils ihre eigene Stimmung. Die Dialoge des Drehbuchs, das Regisseurin Frauke Finsterwalder mit dem Romanautor Christian Kracht schrieb, scheren sich in ihrer intellektuellen Wortgewandtheit zwar nicht darum, ob da gerade ein Fußpfleger oder ein Akademiker spricht, sind in ihrer Geschliffenheit aber ausdrucksstark und gelungen. Das ist für einen Debütspielfilm eine sehr beachtliche Leistung.
DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Entfallene Szenen, Making of, Interviews, Trailer
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
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