Finding Vivian Maier

Fesselnde Dokumentation über eine Frau aus Chicago, die als Kindermädchen arbeitete, in ihrer Freizeit aber unablässig Filme belichtete und erst nach ihrem Tod Berühmtheit erlangte. Es beginnt mit einem sensationellen Zufallsfund: Auf der Suche nach historischem Material zur Geschichte Chicagos ersteigert der junge Forscher John Maloof im Jahr 2007 mehrere Kisten mit Negativen und Abzügen, deren Inhalt sich als eine schier uferlose Sammlung von Straßenfotografien aus den 1950er und -60er Jahren entpuppt.

Maloof kann mit dem Material zunächst nicht viel anfangen. Probehalber stellt er einige der Aufnahmen ins Internet - und erntet ein begeistertes Echo. Dadurch inspiriert, beginnt er zu recherchieren und stößt schließlich auf Vivian Dorothea Maier, die das Bildermachen liebte, aber offenbar nicht als Künstlerin wahrgenommen werden wollte. Auf seiner Spurensuche trägt Maloof schließlich über 100.000 Negative zusammen und befragt Menschen, die Maier kannten und für die sie einst als Kindermädchen arbeitete.

Sorgfältig rekonstruiert der Film Maiers biografisches Puzzle und beleuchtet dabei sowohl das kreative Schaffen als auch das private Leben einer ebenso ungewöhnlichen wie rätselhaften Frau, die 2009 unbeachtet verstarb, deren Werk aber mittlerweile international für Furore sorgt.