Feuerherz - Die Reise der jungen Awet

Film: Feuerherz - Die Reise der jungen Awet
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Luigi Falorni
Darsteller:
Letekidan Micael, Solomie Micael, Seble Tilahun, Daniel Seyoum, Mekdes Wegene
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, Österreich , 2007
In der Zeit des Unabhängigkeitskrieges Eritreas in den 1960er Jahren wächst die10jährige, aufgeweckte Halbwaise Awet behütet in einem Schwesternheim auf. Eines Tages wird sie überraschend von ihrem Vater abgeholt, der Awet und ihre Schwester Freweyni in ein Ausbildungslager der Befreiungsbewegung schickt, damit diese „als Töchter Eritreas“ gegen Äthiopien kämpfen. Awet glaubt endlich eine Familie gefunden zu haben. Mit naiver Begeisterung skandiert sie die Lieder und frisiert ihre Haare zum Afrolook wie die bewunderte Anführerin. Doch schon bald beginnt die rebellische Awet die Ungerechtigkeiten und Grauen des Krieges in Frage zu stellen. Denn längst ist aus den großen Freiheitsidealen ein schmutziger Bruderkrieg rivalisierender Truppen geworden, der auch nicht davor zurückschreckt, selbst kleine Kinder zu bewaffnen. Während die Ausbilder unbedingten Gehorsam und Tod den Verrätern einfordern, erkennt Awet, dass sie ihresgleichen in einem sinnlosen Krieg töten. Schließlich gelingt ihr die Flucht in den Sudan.

Der Film basiert auf dem Bestseller der eritreischen Sängerin Senait Mehari, dessen Wahrheitsgehalt öffentlich angezweifelt wurde. Regisseur Luigi Falorni umgeht in der filmischen Adaption diese Problematik. Er führt anfangs Fakten über den Krieg an, hält sich aber nicht mit der Überprüfung des Falls Mehari auf. Stattdessen gelingt ihm ein eindringliches, universelles Statement zum Thema Kindersoldaten. Das Filmdrama verzichtet dabei auf allzu grausame und verstörende Bilder, ohne dabei die schreckliche Realität der Kinder zu schönen. Während die erwachsenen Kämpfer längst vergessen haben, warum sie sich bekriegen und Fanatismus die Oberhand gewonnen hat, bedarf es den direkten Blick eines kleinen Mädchens, um den Irrsinn dieses Krieges sichtbar zu machen. Ein berührender Film, der sehr gut geeignet ist, mit Kindern und Jugendlichen das Thema aufzuarbeiten. Im Making Of erfährt man zudem, dass auch Jahre nach Eritreas Unabhängigkeit das Thema immer noch von politischer Brisanz ist: Eritrea verweigerte die Drehgenehmigung, Falorni realisierte den Film daraufhin mit Laiendarstellern in Kenia.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Tigrinya
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Interview

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDSenator

Kauf-DVDSenator

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (41. Woche 2009).