Festung

Robert kehrt nach einer Therapie zu seiner Familie zurück. Er verspricht seiner Frau Erika, dass nun alles besser wird. Doch kaum passt ihm etwas nicht, verliert er wieder die Beherrschung und schlägt sie zusammen. Die 13jährige Tochter Johanna kümmert sich dann um ihre kleine Schwester Moni (6) und die Mutter. Die große Schwester Claudia hatte die Situation nicht mehr ertragen und ist ausgezogen. Doch wenn sie zu Besuch ist, ist sie die einzige, die sich traut, über die problematische Situation zu reden. Johanna hat sich in den Sohn des Sportlehrers verliebt und will möglichst viel Zeit mit ihm verbringen, doch die Angst um die Lage zu Hause lässt das nicht zu. Da Johanna aber, wie die anderen auch, nach außen den Schein einer heilen Familie wahren möchte, taktiert sie mit Ausreden und Notlügen. Als Christian sich von ihr trennt, muss sie eine Entscheidung treffen. Die Problematik von Gewalt in der Familie und ihre Auswirkungen auf die Psyche aller Familienmitglieder steht im Mittelpunkt des Films, der ganz aus der Perspektive der 13jährigen Johanna erzählt ist. Sie fühlt sich verantwortlich für die kleine Schwester und auch für ihre Mutter. Doch dabei stehen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurück. Die finnische Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen hat ein eindrucksvolles Spielfilmdebüt realisiert und auch die junge Darstellerin der Johanna, Elissa Essig, steht das erste Mal vor der Kamera. Sie kann dabei durchaus neben Peter Lohmeyer als Vater und Karoline Herfurth als große Schwester mithalten. Auffallend blass und ausdruckslos bleibt die Mutter. Dass der Film jugendliche Zuschauer anspricht, beweist u.a. der Preis der Jugendjury beim Max Ophüls Preis 2012. DVD-Bildformat: 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Sprache: Deutsch

Gabi Brandt