Feriado. Erste Liebe (OmU)

Länge:

82 Minuten

Altersempfehlung:

Ab 14 Jahren

FSK-Freigabe:

Ab 12 Jahren

Regie:

Diego Araujo

Darsteller:

Juan Manuel Arregui, Diego Andrés Paredes, Manuela Merchán, Pepe Alvear u. a.

Genre:

Drama , Love Story

Land:

Ecuador, Argentinien, 2014

Bei einer Party auf dem Anwesen seines Onkels bekommt der sechszehnjährige Juampi mit, wie zwei Jugendliche ein Auto zerkratzen und gerade die Felgen abmontieren. Als die Partygesellschaft den beiden hinterherjagt und einen von ihnen gerade halb zu Tode prügelt, wird es dem sensiblen Jungen zu viel und er läuft weg. Ehe er sich versieht, sitzt er plötzlich bei dem anderen der beiden Diebe hinten auf dem Motorrad auf der Flucht vor der Polizei. Damit beginnt das Abenteuer erst und es wird eine lange Nacht. Juampi erfährt, wie es zu der nächtlichen Aktion kam, und zwischen den beiden Jungen entwickelt sich langsam eine Freundschaft. Mit Juano hat er in den nächsten Tagen endlich jemanden um sich, der ihn zu verstehen scheint und der nicht so langweilig ist wie die anderen. Juano ist cool, mit ihm kann man durch die Gegend streifen und etwas erleben. Und mehr noch: Schnell merkt Juampi, dass Freundschaft ihm hier nicht reicht.

Filme mit Untertitel zu schauen, kostet immer ein bisschen Überwindung. Umso schöner dann, wenn der Film einen in seinen Bann zieht und man den kleinen zusätzlichen „Arbeitsaufwand“ gerne in Kauf nimmt. Genau das schafft Regisseur Diego Araujo bei „Feriado. Erste Liebe“. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise im Ecuador der 90er-Jahre inszeniert er die Geschichte einer erwachenden Liebe auf gefühlvolle und unaufgeregte Weise. Im Grunde geschieht einfach alles so, wie es passieren soll – völlig natürlich und nicht so wie die Story in einem Film. Dabei stellt Araujo den Zuschauer mit seiner Spannungskurve auf eine harte Probe. Denn während es immer irgendwie Action gibt – z. B. die Befreiung von Juanos Freund aus einem Polizeiauto auf dem Parkplatz eines Stundenhotels – und es einige beeindruckende Momente und Bilder zu sehen sind, wartet man die ganze Zeit darauf, dass endlich das geschieht, worum es hier vor allem geht: die erste erotische Annäherung. Das macht „Feriado. Erste Liebe“ wundervoll intensiv, besonders in Kombination mit einer Hauptrolle, die trotz einer gewissen Schüchternheit und auch Angst ständig dieses schwer zu deutende Lächeln an den Tag legt. Auf jeden Fall ein Geheimtipp.

DVD Extras: Entfallene Szenen, Bildergalerie

Marius Hanke