Férfiakt – Der nackte Junge (OmU)

Film: Férfiakt – Der nackte Junge (OmU)
Länge:
96 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Károly Esztergályos
Darsteller:
Dávid Szabó, László Gálffi, Éva Kerekes, Tamás Végvári, László Sinkó u. a.
Genre:
Drama , Videopremiere
Land:
Ungarn, 2006
Tibor ist 49. Früher war er ein sehr erfolgreicher Schriftsteller und fühlt sich immer noch als verhinderter Frauenheld. Seine Frau zieht mit einer drittklassigen Provinzbühne über Land, ist dabei tief unglücklich und träumt beruflich wie privat von besseren Zeiten. Als sie Tibor telefonisch eröffnet, sie könne erst einige Tage später von einer Tournee zurückkehren, bandelt dieser gerade vergeblich mit einer Kellnerin an. Doch dann begegnet er einem 19-jährigen Jungen, der mit allen Mitteln und anrührenden, doch rein fiktiven biografischen Daten Tibors Aufmerksamkeit auf sich zu lenken sucht – und „durchdringenden“ Erfolg hat. Noch in der gleichen Nacht kommt es zu sexuellen Handlungen, für Tibor ist es in dieser Form zwar das erste Mal, aber eigentlich dasselbe wie mit einem Mädchen. Die von ihm zunächst abrupt beendete Liaison wird von beiden Seiten immer wieder neu aufgegriffen. Als Tibors Frau von der Reise zurückkehrt, erliegt sie gleichfalls den Reizen des sich charmant gebenden Jungen, ohne zu ahnen, dass er der Geliebte ihres Mannes ist. Dieser erhofft sich durch seine Liebesabenteuer außer Haus neue literarische Schaffenskraft und nimmt dabei in Kauf, dass der für beliebige Projektionsflächen bereite Junge zugleich ständig mit Mädchen „rummacht“ und ein anderer Junge ihn wegen verfänglicher Fotos erpresst. So sucht jede und jeder nur nach ihrem und seinem persönlichen Vorteil und wenigstens ansatzweise, wenn auch nur sehr kurzfristig und um einen hohen Preis, kommen alle auf ihre Kosten.

Regisseur Károly Esztergályos, Jahrgang 1941, führte schon bei über 70 Filmen für das Fernsehen Regie. Sein kleiner „schmutziger“ Film weist gelbstichige, schmutzige Farben und Bilder voller morbider Tristesse auf, die auf ästhetischer Ebene die beabsichtigte Gesellschaftskritik an der ungarischen Nachwendezeit untermauern sollen, in der sich viele Menschen entwurzelt fühlten und in Lebenslügen flüchteten. Zumindest unter diesem Gesichtspunkt ist der Film dann doch erwähnenswert, der ansonsten in seiner Handlungsführung und der erzählten Geschichte sehr konstruiert und deshalb schnell ermüdend wirkt.

DVD-Bildformat: 16:9
Sprache: Ungarisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Making of, Trailer, Bildergalerie

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDProfun Media

Verleih-DVDProfun Media

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (2. Woche 2009).