Felix

Es grenzt an ein Wunder, wie es den Regisseuren Olivier Ducastel und Jacques Martineau gelingt, gute Laune zu verbreiten – und das, obwohl der Held ihrer Geschichte, Felix, auf den ersten Blick alles andere als ein Glückspilz ist: Mit einem Medikamenten-Cocktail hält er seine Aids-Erkrankung im Zaum. Stets muss er wegen seines arabischen Aussehens mit rassistischen Übergriffen rechnen. In der Beziehung zu seinem Freund ist er an einem toten Punkt angekommen und von seinem Vater kennt er nicht mehr als die Adresse. Da er gerade seinen Job verloren hat, könnte es keine bessere Gelegenheit geben, als ihn endlich einmal kennen zu lernen. Also macht Felix sich auf den Weg nach Marseille. Eilig hat er es nicht. Zu Fuß, per Rad, mit einem "organisierten" Auto und trampend geht es auf Umwegen Richtung Süden. Offen und freundlich wie er ist, macht Felix unterwegs viele Bekanntschaften und stellt sich aus diesen Menschen eine Art idealer Familie zusammen. Am Ende sogar mit einem Vater seiner Wahl.
Ganz beiläufig streift das leichtfüßige Road-Movie soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Rassismus und Aids. Ohne sie herunterzuspielen beschwört es jedoch eher die bezaubernden Momente des Lebens. Felix bedeutet "Der Glückliche". Diesem Namen macht der einnehmende Hauptdarsteller Sami Bouajila alle Ehre.