Fateless - Roman eines Schicksallosen

Film: Fateless - Roman eines Schicksallosen
Länge:
134 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Lajos Koltai
Darsteller:
Marcell Nagy, János Bán, György Gaszó, Attila Domány
Genre:
Drama , Literaturverfilmung , Politischer Film
Land:
Ungarn / Deutschland / Großbritannien, 2004
Im Budapest des Jahres 1944 wird der Vater des 14-jährigen Görgy Köves zum Arbeitsdienst einberufen. Mit diesem Tag endet die Kindheit des jüdischen Jungen. Von nun an muss er in einer Fabrik arbeiten. Auf dem Weg zum Arbeitsplatz wird Görgy aufgehalten. Mit ihm auch weitere Juden. Da alle hoffen, dass sich die Situation aufklärt, ergreift keiner von ihnen die Flucht. Und so endet ihr Weg schließlich im Vernichtungslager Auschwitz. Hier wird Görgy in die Gruppe der Arbeitsfähigen eingeteilt und landet bald darauf im Arbeitslager Zeitz. Anfangs nimmt er noch neugierig wahr, wie die Lager funktionieren und wie er sich einzufügen hat. Ein neu gewonnener Freund zeigt ihm Strategien, um den widerwärtigen Umständen standzuhalten. Görgy vermag sogar die Pausen als „Stunden des Glücks“ zu empfinden. Doch mit der Zeit verringert sich sein Lebenswille zunehmend und er nimmt sein weiteres Schicksal - sogar den möglichen Tod - resigniert hin.

Im ersten Moment scheint es, als würde sich dieser Film beliebig in eine Reihe von Holocaust-Filmen einordnen lassen. Doch Imre Kertész, der Drehbuchautor, welcher hier seinen eigenen Roman (1975) adaptierte, leistet etwas zunächst Unvorstellbares. Er klagt nicht an, sondern er zeigt einen Jungen, der sich in sein Schicksal einfügt, seine Situation analysiert und sogar von glücklichen Stunden spricht. Im Vergleich zu Görgy zeigt der Film aber auch die, die anders mit der Situation umgehen. Manche versuchen ihre Selbstachtung nicht zu verlieren, einige helfen einander und andere geben die Gewalt, die sie erfahren an Schwächere weiter. Das Schicksal meint es, anders als der Titel nahe legen mag, gut mit dem Jungen. Die Bilder des Films sind fast völlig farbentsättigt und entsprechen dem tristen wie harten Lagerleben. Die Musik, die von Ennio Morricone komponiert wurde, hat jedoch beinahe heitere Züge und unterstützt so - an manchen Stellen - die Gefühlswelt Görgyis. Dieser wird aussagekräftig von dem während der Dreharbeiten 13-jährigen Marcell Nagy verkörpert.

Nachdem das zunächst nazifreundliche Ungarn einen Vertrag mit den Alliierten unterzeichnete, wurde Ungarn 1944 von den Deutschen besetzt und eine Deportationswelle setzte ein. Imre Kertész wurde mit 15 Jahren ins Arbeitslager deportiert. Seine Erinnerungen sind Grundlage für Roman und Film. 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Ungarisch
Untertitel: Englisch

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Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDEuroVideo

Kauf-DVDEuroVideo

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (51. Woche 2005).