Experimenter - Die Stanley Milgram Story
Der jüdische Professor Stanley Milgram wollte mit seinem Experimenten im Jahr 1961 eine Erklärung dafür finden, warum sich so viele Menschen scheinbar ungerührt am Holocaust beteiligten und die Verantwortung danach an ihre Vorgesetzten abschoben. Bis heute werden die Ergebnisse des Sozialpsychologe von der Yale Universität, immer dann herangezogen, wenn irgendwo auf der Welt wieder einmal Gräueltaten geschehen sind, an denen scheinbar ganz normale Menschen beteiligt waren.
In dem berühmten Milgram-Experiment soll ein „Lehrer“ seinem unsichtbar im Nebenraum sitzenden und an einen Stuhl gefesselten „Schüler“ immer dann einen Elektroschock verabreichen, wenn dieser eine falsche Antwort gibt. Obwohl das vermeintliche Opfer (ein Schauspieler) schrie und um Gnade flehte, gingen weit über 60 Prozent der Probanden nach Aufforderung des begleitenden Wissenschaftlers bis zum Äußersten und verabreichten lebensgefährliche Stromschläge von 450 Volt. Diese Experimente wurden im Laufe der Jahre mehrfach variiert, auch in anderen Ländern durchgeführt und fanden schließlich sogar als mediale Inszenierung Eingang in Fernsehshows. Die Ergebnisse waren der Tendenz nach immer die gleichen.
Der Spielfilm von Michael Almereyda reinszeniert dieses bis heute sehr umstrittene Labor-Experiment nach historischen Filmaufnahmen im ersten Drittel des Films. Danach wendet sich Milgram mehrfach direkt an die Zuschauer, erzählt seine Lebensgeschichte bis über seinen frühen Tod 1984 hinaus und rechtfertigt sich für dieses und weitere Experimente, die er sich erdachte. In der Fachwelt wurden seine Forschungsergebnisse sehr unterschiedlich aufgenommen, sodass er auch öffentlich angefeindet wurde und seine Karriere mehrfach gefährdet war. Der Film bringt diese Kritik deutlich zur Sprache, etwa in einer Szene, als Milgram seinen Studenten vom Attentat auf John F. Kennedy berichtet, und diese ihm nicht glauben, weil sie denken, auch er wolle sie täuschen und mit ihnen nur ein Experiment durchführen. Das mit Peter Sarsgaard und Winona Ryder hervorragend besetzte Kammerspiel überlässt es letztlich dem Zuschauer, wie er über Milgram und seine Experimente denkt. Immerhin deutet der Film aber an, dass es mindestens genauso interessant wäre, einmal genauer zu untersuchen, warum ein kleiner Teil der Probanden sich weigerte, die Befehle durchzuführen.
Blu-ray-Bildformat:1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Anbieter
Verleih-Blu-rayLighthouse Home Entertainment
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
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