Es war einmal in Amerika

Länge:
220 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Sergio Leone
Darsteller:
Robert DeNiro, James Woods, Elizabeth McGovern, Joe Pesci, Burt Young, Tuesday Weld, Treat Williams
Genre:
Drama , Gangsterfilm , Klassiker
Land:
Italien/USA, 1984
Amerikanische Geschichte(n), Teil 2
Neben "Gangs of New York" von Martin Scorsese (top-videonews; 36. Woche) ein weiteres amerikanisches Geschichtsbild. Schauplatz ist die New Yorker Eastside. Am Fusse der Brooklyn-Brücke, in den zwanziger Jahren, wachsen die Freunde Noodles und Max heran. Ihren Weg, und den ihrer Kumpane, verfolgt der Film bis zum Ende der 60er Jahre. Im Gegensatz zu Scorsese geht Leone nicht chronologisch, sondern in Form ineinander verschachtelter Rückblenden vor. Die Geschichte von Noodles und Max führt zurück in die Zeit der Kindheit und Jugend in dem jüdischen Viertel. Alles ist noch neu und aufregend. Die Straße ist der Ausbildungsplatz; die kleinen kriminellen Taten und die damit verbundenen Reibereien mit der Polizei deuten auf das Kommende. Außerdem gibt es ja auch das Interesse am anderen Geschlecht und die ersten Annäherungen.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist "Es war einmal in Amerika" auch das Porträt einer jugendlichen Straßenbande in einer eher unbeschwerten Zeit. Doch mit dem Heranwachsen steigen die Ansprüche. Die Jungen wollen ihren Schnitt machen, Anteil haben am Alkoholschmuggel, an den Schutzgeldern. Sie messen sich mit den Größereren, gründen eine Gang. Bald stellen sich erste schmerzhafte Erfahrungen wie beispielsweise die Ermordung des Kleinsten ihrer Gruppe ein.
Für Noodle beginnt der Ernst des Lebens mit dem Gang ins Gefängnis. Jahre später sind die Freunde erwachsen geworden. Sie unterhalten einen "heißen Club" und stehen im Kontakt mit der Mafia. Die kommenden Aufträge und Aktionen steigern Risiken und Abhängigkeiten. Im Zusammengehen mit Polizei und Politik wird eine weitere Stufe der kriminellen Laufbahn erklommen: die der Öffentlichkeit. Den Kindern der Straße gehört jetzt das Viertel. Das Leben ist exklusiver, aber auch brisanter. Der American Dream wird Realität. Doch mit dem Ende der Prohibition fehlt die bisherige Geschäftsgrundlage. Nun gilt es, den Traum vom großen Coup zu verwirklichen. Doch das ist eine Nummer zu groß, der Anfang vom Ende.
Beschreibt Leone anfangs noch in elegisch-schwelgerischen Bildern den Lebensstil und das Lebensgefühl jener Jahre - sehr detailgetreu in Ambiente und Atmosphäre - , so ist sein Film später weniger ein Zeitporträt, sondern ein Mafiakrimi, der mit den Mitteln des Melodramas eine sich zuspitzende Geschichte von Freundschaft und Verrat thematisiert. Im Gegensatz zu "Gangs of New York" ist die alltägliche Gewalt in den Straßen der Stadt nicht mehr so offenkundig, sondern subtiler, aber nicht weniger gegenwärtig. Man hat sich arrangiert, doch Regelbrüche werden gnadenlos und brutal bestraft. Kämpfte man vor 60 oder 80 Jahren in Vive Points noch um das nackte Leben, um seine Existenz, so geht es hier um die Teilhabe an einem luxuriösen Leben, um Karrieren, die den Kriminellen Ansehen und Wohlstand garantierte.
In diesem großen Bogen ist Leones Film auch von zeitgeschichtlichem Wert, den die DVD leider verspielt. Ein 20-minütiger Auszug aus dem "Making of" kann keine Akzente setzen und bleibt in dieser Hinsicht beliebig - sieht man einmal ab von den gängigen Standards wie Informationen zur Entstehung des Scirptes, Produktionsnotizen, Interviews mit den Mitwirkenden etc. Die spannenden "Zwanziger" in New York hätten durchaus mehr dokumentarisches Material verdient. Das hätte zur Not auch ein Booklet leisten können, fehlt aber leider. Mit den überzeugenden, beachtlichen Erfolgen gut ausgestatteter DVDs wachsen die Ansprüche. Was hier zusammengetragen wurde, ist bedauerlicherweise etwas lieblos und oberflächlich. So wurde beispielsweise das gesamte Bonusmaterial einschließlich des Audiokommentars eines amerikanischen Filmkritikers nicht deutsch untertitelt.
Dennoch: "Es war einmal in Amerika" ist ein Klassiker und die technisch hervorragende DVD schließt hier - wie auch immer - eine Lücke.
DVD-Bildformat: 1:1,85 und 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch,
Dänisch, Finisch, Griechisch, Hebräisch, Isländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch
DVD-Extras: Dokumentation "Once Upon A Time: Sergio Leone", Audiokommentar, Fotogalerie, Trailer
Neben "Gangs of New York" von Martin Scorsese (top-videonews; 36. Woche) ein weiteres amerikanisches Geschichtsbild. Schauplatz ist die New Yorker Eastside. Am Fusse der Brooklyn-Brücke, in den zwanziger Jahren, wachsen die Freunde Noodles und Max heran. Ihren Weg, und den ihrer Kumpane, verfolgt der Film bis zum Ende der 60er Jahre. Im Gegensatz zu Scorsese geht Leone nicht chronologisch, sondern in Form ineinander verschachtelter Rückblenden vor. Die Geschichte von Noodles und Max führt zurück in die Zeit der Kindheit und Jugend in dem jüdischen Viertel. Alles ist noch neu und aufregend. Die Straße ist der Ausbildungsplatz; die kleinen kriminellen Taten und die damit verbundenen Reibereien mit der Polizei deuten auf das Kommende. Außerdem gibt es ja auch das Interesse am anderen Geschlecht und die ersten Annäherungen.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist "Es war einmal in Amerika" auch das Porträt einer jugendlichen Straßenbande in einer eher unbeschwerten Zeit. Doch mit dem Heranwachsen steigen die Ansprüche. Die Jungen wollen ihren Schnitt machen, Anteil haben am Alkoholschmuggel, an den Schutzgeldern. Sie messen sich mit den Größereren, gründen eine Gang. Bald stellen sich erste schmerzhafte Erfahrungen wie beispielsweise die Ermordung des Kleinsten ihrer Gruppe ein.
Für Noodle beginnt der Ernst des Lebens mit dem Gang ins Gefängnis. Jahre später sind die Freunde erwachsen geworden. Sie unterhalten einen "heißen Club" und stehen im Kontakt mit der Mafia. Die kommenden Aufträge und Aktionen steigern Risiken und Abhängigkeiten. Im Zusammengehen mit Polizei und Politik wird eine weitere Stufe der kriminellen Laufbahn erklommen: die der Öffentlichkeit. Den Kindern der Straße gehört jetzt das Viertel. Das Leben ist exklusiver, aber auch brisanter. Der American Dream wird Realität. Doch mit dem Ende der Prohibition fehlt die bisherige Geschäftsgrundlage. Nun gilt es, den Traum vom großen Coup zu verwirklichen. Doch das ist eine Nummer zu groß, der Anfang vom Ende.
Beschreibt Leone anfangs noch in elegisch-schwelgerischen Bildern den Lebensstil und das Lebensgefühl jener Jahre - sehr detailgetreu in Ambiente und Atmosphäre - , so ist sein Film später weniger ein Zeitporträt, sondern ein Mafiakrimi, der mit den Mitteln des Melodramas eine sich zuspitzende Geschichte von Freundschaft und Verrat thematisiert. Im Gegensatz zu "Gangs of New York" ist die alltägliche Gewalt in den Straßen der Stadt nicht mehr so offenkundig, sondern subtiler, aber nicht weniger gegenwärtig. Man hat sich arrangiert, doch Regelbrüche werden gnadenlos und brutal bestraft. Kämpfte man vor 60 oder 80 Jahren in Vive Points noch um das nackte Leben, um seine Existenz, so geht es hier um die Teilhabe an einem luxuriösen Leben, um Karrieren, die den Kriminellen Ansehen und Wohlstand garantierte.
In diesem großen Bogen ist Leones Film auch von zeitgeschichtlichem Wert, den die DVD leider verspielt. Ein 20-minütiger Auszug aus dem "Making of" kann keine Akzente setzen und bleibt in dieser Hinsicht beliebig - sieht man einmal ab von den gängigen Standards wie Informationen zur Entstehung des Scirptes, Produktionsnotizen, Interviews mit den Mitwirkenden etc. Die spannenden "Zwanziger" in New York hätten durchaus mehr dokumentarisches Material verdient. Das hätte zur Not auch ein Booklet leisten können, fehlt aber leider. Mit den überzeugenden, beachtlichen Erfolgen gut ausgestatteter DVDs wachsen die Ansprüche. Was hier zusammengetragen wurde, ist bedauerlicherweise etwas lieblos und oberflächlich. So wurde beispielsweise das gesamte Bonusmaterial einschließlich des Audiokommentars eines amerikanischen Filmkritikers nicht deutsch untertitelt.
Dennoch: "Es war einmal in Amerika" ist ein Klassiker und die technisch hervorragende DVD schließt hier - wie auch immer - eine Lücke.
DVD-Bildformat: 1:1,85 und 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch,
Dänisch, Finisch, Griechisch, Hebräisch, Isländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch
DVD-Extras: Dokumentation "Once Upon A Time: Sergio Leone", Audiokommentar, Fotogalerie, Trailer
hs
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Streaming-Anbieter
Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30. Woche 2003).