Enklave
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Goran Radovanovic
Darsteller:
Filip Šubarić (Nenad), Denis Murić (albanischer Junge), Nebojša Glogovac (Vojislav), Anica Dobra (Milica), Miodrag Krivokapić (Otac Draža) u. a.
Genre:
Drama , (Anti-)Kriegsfilm
Land:
Deutschland, Serbien, 2015
Die serbische Regierung und das Militär gelten bis heute als Kriegstreiber, die den Vielvölkerstaat Jugoslawien in den 1990ern an den Rand des Ruins brachten. Lässt sich diese einfache Aufspaltung in Gut und Böse auch nach dem Krieg noch aufrechterhalten? Im Jahr 2004, im dem der serbische Filmemacher Goran Radovanovic seinen Film angesiedelt hat, ist der Krieg längst vorbei und die nachfolgende Generation der Kinder auf serbischer wie auf albanischer Seite weiß von den Gräueltaten auf beiden Seiten nur von den Erzählungen der Erwachsenen. Das Misstrauen, der Hass und die Bereitschaft zur Gewalt haben sich jedoch auch in den Köpfen der Kinder fest eingenistet. Der zehnjährige Nenad, aus dessen Perspektive der Film erzählt wird, bekommt das tagtäglich am eigenen Leib zu spüren. Er lebt zusammen mit seinem patriotisch gesinnten Vater und dem schwerkranken Großvater in einer serbischen Enklave inmitten eines kosovoalbanischen Gebiets. In einem gepanzerten Mannschaftswagen der UN-Hilfstruppen, der von den albanischen Kindern mit Steinen beworfen wird, muss er täglich das „Feindesland“ durchqueren, um zur Schule gehen zu können. Mittlerweile ist er der einzige Schüler, denn viele Serben haben ihrer Heimat bereits den Rücken gekehrt, darunter auch Nenads Mutter. Als Nenads Großvater stirbt, möchte der Junge ihm wenigstens ein ordentliches Begräbnis ermöglichen. Doch der Reisebus mit der Tante wird von aufgebrachten Albanern angegriffen und der orthodoxe Priester, der eine Kirche wiederaufbauen lässt, gerät ebenfalls in die Auseinandersetzungen. Nenad wiederum gerät in große Gefahr, als er den Kontakt zu zwei gleichaltrigen albanischen Jungen sucht, um endlich ein paar Freunde zum Spielen zu haben.
Am sinnfälligen Beispiel einer serbischen Enklave im Kosovo gelingt es dem Regisseur auf sehr überzeugende Weise zu vermitteln, wie schwierig der Wiederannäherungsprozess nach dem Krieg ist. Denn auch wenn die Waffen schweigen, hat der Krieg in den Köpfen der Menschen noch lange nicht aufgehört. Hauptleidtragende sind wie immer vor allem die Kinder, selbst wenn sie nie unmittelbar in die kriegerischen Konflikte verwickelt waren. Die innere Kluft zieht sich nicht nur durch zwei Völker und Religionen, sondern auch durch viele Familien, in denen es Vorfahren von Serben und Albanern gab. Goranovic gelingt es in eindrucksvollen Bildern und symbolträchtigen Szenen, die Wunden und Zerstörungen, die der Krieg bei den Überlebenden und Nachkommen hinterlassen hat, einem außenstehenden Publikum anschaulich zu vermitteln, ohne einseitig anzuklagen oder gar in Pessimismus zu verfallen. So dramatisch der Film sich fast beiläufig und doch sehr konsequent entwickelt, endet er jedoch nicht ohne ein kleines Zeichen der Wiederannäherung und Versöhnung, das auf eine bessere Zukunft hoffen lässt.
Am sinnfälligen Beispiel einer serbischen Enklave im Kosovo gelingt es dem Regisseur auf sehr überzeugende Weise zu vermitteln, wie schwierig der Wiederannäherungsprozess nach dem Krieg ist. Denn auch wenn die Waffen schweigen, hat der Krieg in den Köpfen der Menschen noch lange nicht aufgehört. Hauptleidtragende sind wie immer vor allem die Kinder, selbst wenn sie nie unmittelbar in die kriegerischen Konflikte verwickelt waren. Die innere Kluft zieht sich nicht nur durch zwei Völker und Religionen, sondern auch durch viele Familien, in denen es Vorfahren von Serben und Albanern gab. Goranovic gelingt es in eindrucksvollen Bildern und symbolträchtigen Szenen, die Wunden und Zerstörungen, die der Krieg bei den Überlebenden und Nachkommen hinterlassen hat, einem außenstehenden Publikum anschaulich zu vermitteln, ohne einseitig anzuklagen oder gar in Pessimismus zu verfallen. So dramatisch der Film sich fast beiläufig und doch sehr konsequent entwickelt, endet er jedoch nicht ohne ein kleines Zeichen der Wiederannäherung und Versöhnung, das auf eine bessere Zukunft hoffen lässt.
DVD Extras: Bildergalerie
Holger Twele
© Barnsteiner-Film
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Sprachen: Deutsch / Albanisch / Mehrsprachig / Serbisch
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment
Video-on-Demandamazon
Video-on-DemandMaxdome
Kauf-DVD (inkl. Blu-ray)Videobuster
Video-on-DemandJuke
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (33. Woche 2017).