Elser - Er hätte die Welt verändert
Nur 13 Minuten haben damals, am 8. November 1939, gefehlt und die Weltgeschichte hätte sich entscheidend verändert. Es war der Tag an dem Hitler eine Festrede im Münchner Bürgerbräukeller hielt, und Georg Elser ein Schreiner aus Schwaben eine Bombe hinter dem Rednerpult platzierte. Die Bombe riss acht Menschen in den Tod, doch Hitler blieb unverletzt, weil er seine Rede früher als geplant beendet hatte. Noch während Hitler redet wird Georg Elser an der Grenze zur Schweiz festgenommen, weil man eine Karte des Anschlagsortes und Sprengzünder in seinem Besitz gefunden hatte. Daraufhin wird er von Arthur Nebe, dem Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, sowie dem Gestapochef Heinrich Müller tagelang verhört und gefoltert. Georg Elser streitet zunächst jede Beteiligung am Anschlag ab, gesteht am Ende aber doch. Niemand will ihm glauben, dass er diese Tat ganz alleine durchgeführt hat, bis Elser seine ganze Lebensgeschichte erzählt. Er macht seinen Peinigern den wachsenden Widerstand gegen den Nationalsozialismus begreiflich und schildert schließlich haargenau, wie er die Bombe gebaut und versteckt hat. Sogar Arthur Nebe, der später selbst zum Verschwörerkreis vom 20. Juli 1944 gegen Hitler gehörte, zeigt sich von Elsers Standhaftigkeit beeindruckt. Als die Gestapo trotz Folterungen und Drogenverabreichung erkennt, dass Elser keine weiteren Geständnisse liefern wird, kommt er ins Konzentrationslager. Nur wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird er am 9. April 1945 auf Befehl Hitlers ermordet.
Oliver Hirschbiegel (Der Untergang, Das Experiment) zeichnet diesen einsamen und im Unterschied zu Stauffenberg fast in Vergessenheit geratenen Widerstandskämpfer nicht etwa als Held, dem zur damaligen Zeit niemand das Wasser reichen konnte, sondern als positive Identifikationsfigur. Seine Lebensgeschichte entfaltet sich in zahlreichen Rückblenden, die dem Zuschauer nachvollziehbar machen, wie aus dem einfachen und lebensfreudigen jungen Mann, der die Musik genauso wie die Frauen liebte, ein erbitterter Gegner des Nationalsozialismus wurde. Er konnte und wollte nicht länger tatenlos zusehen, wie Hitler die Welt in einen Abgrund riss. Christian Friedel in der Rolle von Georg Elser verleiht dieser Figur Charisma und absolute Glaubwürdigkeit, wobei auch die Nebenrollen sehr gut besetzt sind. Man mag vielleicht über den Lauf der Geschichte verzweifeln, bei dem nur wenige Minuten fehlten, um die Welt zu verändern und das Leben vieler Opfer zu retten. Auf der anderen Seite macht der Film aber auch Mut, dass es selbst einem Einzelnen gelingen kann, sich gegen Tyrannei und Diktatur zur Wehr zu setzen, wenn man das eigene Denken nicht außer Kraft setzt und die eigene Mitmenschlichkeit nicht in der Floskel versteckt: Man konnte doch nichts dagegen tun! Ein wichtiger Film für das historische Bewusstsein; außerdem äußerst sehenswert.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Dt. f. Hörg.
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Untertitel: Dt. f. Hörg.
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