Einfach das Ende der Welt
Mit 20 Jahren drehte der frankokanadische Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Xavier Dolan mit I killed my mother seinen ersten Spielfilm, der 2009 bei den Filmfestspielen von Cannes seine Premiere feierte. Seitdem ist der unglaublich produktive Filmemacher Dauergast in Cannes. Sein sechster Spielfilm, „Einfach das Ende der Welt“, wurde dort im Mai 2016 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Da war Xavier Dolan gerade 27 geworden! „Einfach das Ende der Welt“ basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des 1995 an AIDS verstorbenen Autors Jean-Luc Lagarce, das vier Jahre nach seinem Tod in Paris uraufgeführt wurde und seitdem an zahlreichen Bühnen weltweit gespielt wird.
Irgendwo, vor einiger Zeit: Louis, ein erfolgreicher Drehbuchautor, kehrt nach zwölf Jahren nach Hause zurück. Warum er mit 22 weggegangen ist, wird nie deutlich formuliert, lässt sich aber am Ende dieses packenden, tief unter die Haut gehenden, schrill-tönenden Kammerspiels erahnen. Und warum Louis nach der langen Zeit nun seine Familie besucht, sagt er selbst ganz am Anfang in einem Off-Kommentar: „… um meinen Tod anzukündigen. Persönlich anzukündigen.“ Zu Hause wird er von seiner Mutter Martine erwartet, einer Frau, die mit dem Älterwerden hadert, von seinem stets auf ihn eifersüchtigen, zänkischen Bruder Antoine und dessen Ehefrau Catherine sowie von Suzanne, seiner jüngeren Schwester. Sie war damals noch ein Kind, als er das Haus verließ. Währenddessen der todkranke Louis noch im Taxi sitzt, beginnen zu Hause bereits lautstark die Streitereien – zwischen Mutter und Tochter, Bruder und Schwester. Jeder in dieser Familie scheint nur sich selbst zu sehen, dem anderen nie zuzuhören, geschweige denn ihn zu verstehen. Als Louis das Haus betritt, geht das Gezeter weiter, nur dass jetzt alle ihren Fokus auf den „verlorenen Sohn“ richten und ihren Frust an ihm ablassen. Die Einzige, die bereit ist, ihm zuzuhören, die auf ihn eingeht und ahnt, dass sein Kommen einen schwerwiegenden Grund hat, ist seine Schwägerin Catherine. Von Mittag bis Sonnenuntergang versucht Louis, sich mit seiner Familie zu versöhnen und von ihr zu verabschieden. Doch die Kommunikation in dieser dysfunktionalen Familie lässt dies bis zum Schluss nicht zu.
Dolans Filme haben immer etwas magisch Anziehendes. Auch von diesem Kammerspiel geht ein Sog aus, dem man sich nicht entziehen kann. Es sind die dunklen, atmosphärischen Bilder, die den Zuschauer nicht loslassen, und es ist das unglaubliche, hochemotionale Zusammenspiel einer hochkarätigen Crew an Darstellern, allen voran Gaspard Ulliel als einziger Ruhepunkt in diesem hektischen, lautstarken Drama. Er zeichnet Louis als einen wehmütigen, in sich gekehrten Mann, der vor lauter Fassungslosigkeit keine Worte findet und selbst als er versucht, seiner Familie die Wahrheit zu sagen, einfach nicht verstanden wird.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton: dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Deutsch dts HD 2.0 MA/Französisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Interviews, Trailer
Blu-ray Extras: Interviews, Trailer
Barbara Felsmann
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0/Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
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