Eine zauberhafte Nanny 2 – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer

Vor bald 50 Jahren veröffentlichte die britische Schriftstellerin Christianna Brand ihre Bücher über das Kindermädchen Matilda (im Film Nanny McPhee). 2005 erschien die erste Verfilmung mit Emma Thompson in der Titelrolle. Fünf Jahre später schlüpfte die Star-Schauspielerin erneut in die Rolle, war zugleich Produzentin und schrieb die Geschichte angelehnt an Brands Motive auch gleich selbst. Der Film führt in die Vergangenheit, als ein großer Krieg herrschte und fast alle Männer eingezogen wurden. So auch bei Familie Green, die auf einem idyllischen Bauernhof lebt. Norman, Megsie und Vincent leiden sehr unter der Abwesenheit ihres Vaters und Mrs. Green hat alle Hände voll zu tun, ihre Kinder und den Bauernhof zu versorgen. Onkel Phil, einer der wenigen im Ort verbliebenen Männer, könnte den Verwandten zwar helfen, spekuliert jedoch nur darauf, mit dem Verkauf des Hofes seine Spielschulden zu tilgen. Als die beiden verzogenen Cousinen Celia und Cyril zu den Greens aufs Land verschickt werden, ist das Chaos vorprogrammiert. In dieser verfahrenen Situation taucht Nanny McPhee auf und beginnt, den Kindern fünf Lektionen über Gewaltfreiheit und Solidarität, Mut und Vertrauen zu erteilen. Unterdessen spinnt Onkel Phil weiter seine Intrigen und täuscht den Tod des Vaters vor. Norman ist der Einzige, der nicht daran glaubt. Er macht sich mit Cyril und Nanny McPhee auf den Weg ins Londoner Kriegsministerium, um die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters herauszufinden.

Im Unterschied zum ersten Teil „Eine zauberhafte Nanny“, in dem Kinder gegen die Erwachsenen rebelliert haben, bekämpfen sie sich nun untereinander. Das moderne Märchen im historischen Ambiente nimmt zahlreiche Anleihen bei Actionfilmen oder auch bei „Mary Poppins“, wenn Nanny McPhee mit ihrem Motorrad durch die Lüfte rast. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz, etwa durch eine Ferkeljagd, die in einem Wasserballett mit absolut synchron schwimmenden Schweinchen endet. Letztlich ist der Film zwar nichts anderes als Pädagogik durch die Hintertür – aber die wird immerhin unterhaltsam vermittelt.

Holger Twele