Eine Hand voll Grass

Vollkommen fremd ist dem kurdischen Kendall die Großstadt Hamburg. Sein Onkel hat ihn mit dem Versprechen, er könne viel Geld für die Familie verdienen, nach Deutschland gelockt. Ob Deutschland ein sauberes Land sei, hat der Clan-Chef noch gefragt. Wenn er nur geahnt hätte, was der Onkel mit dem 10-Jährigen vorhat, der kein Wort Deutsch spricht. Er trimmt Kendall zum Drogendealer, der auf der Straße "Gras" verkaufen soll. Die Polizei kann dem Kleinen nichts anhaben, weil er strafunmündig ist. Ein übler Trick auf Kosten des Kindes. Aber zum Glück begegnet Kendall dem Taxifahrer und Ex-Polizisten Helling, der sich mit ihm anfreundet und dem Onkel das Handwerk legt.
Zu seinem Film durch einen Bericht im Spiegel angeregt, lenkt Roland Suso Richter die Aufmerksamkeit auf ein soziales Problem, das bisher kaum bekannt ist. Mit einem Oliver Korittke, der als in sich gekehrter Taxifahrer ganz gegen sein Typen-Image anspielt und mit dem eindringlichen Arman Inci als Kendall ist dieses packende Sozialdrama in den Hauptrollen ausgezeichnet besetzt. Obwohl als TV-Produktion entstanden, bietet "Eine Handvoll Grass" dennoch Schauwerte und Stimmungen, wie man sie sonst nur aus dem Kino kennt.