Ein Zuhause am Ende der Welt

Nach dem Tod seines Bruders, seiner Mutter und seines Vaters wächst Jonathan in der Familie seines Freundes Bobby auf, die ihn wie ihren eigenen Sohn behandelt. Schon in der Pubertät wird jedoch deutlich, dass Jonathan und Bobby weit mehr als nur eine Freundschaft verbindet. Sie lieben sich und machen gemeinsam ihre ersten sexuellen Erfahrungen.
Jahre später, die 1980er sind gerade angebrochen, lebt der offen schwule Bobby zusammen mit Clare in einer WG im experimentierfreudigen und weltoffenen New York. Doch dann zieht auch Jonathan in die WG ein und stellt das Zusammenleben von Clare und Bobby auf eine harte Probe. Denn Jonathan liebt beide. Nach kurzer Zeit wird Clare schwanger und die drei versuchen, eine alternative Familie auf dem Land abseits der Stadt zu gründen. Schnell treten erste Probleme auf.

Der Independent-Film mit Colin Farrell („Alexander“, „Nicht auflegen“) in der Rolle des Jonathan entstand nach dem Roman „A Home at the End of the World“ von Michael Cunningham, der bereits für die Vorlage und das Drehbuch von „The Hours“ verantwortlich zeichnete. Ähnlich komplex wie jener ist auch die Verfilmung dieses Beziehungsdramas, das die emotionalen Bedürfnisse ihrer Hauptfiguren nach Liebe und Geborgenheit inszeniert, ohne sie jedoch ausdrücklich in Worte zu fassen. Während Jonathan in seiner beinahe kindlichen Liebe mit der Dreiecksbeziehung kaum Probleme hat, zerbricht Claire schon bald daran. Zu keinem Zeitpunkt wird die dargestellte ungewöhnliche Beziehungskonstellation skandalisiert. Sie dient vielmehr als Hintergrund zu einer stimmungsvollen Abhandlung über den Wert und die Schwierigkeiten von Familie und Liebe.


DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Stefan Stiletto