Eden Log

Ein Mann ohne Gedächtnis wacht nackt in absoluter Dunkelheit auf. Er kämpft sich durch Schlamm, vorbei an unheimlichen Kreaturen und Leichen. Dann erblickt er Licht... Die Computerstimme einer Maschine, die die unbekannte Welt zu kontrollieren scheint, sagt ihm, wer er ist. Tolbiac! Was ist seine Geschichte, was ist das für ein Ort? Er liegt tief unter der Erde und an seiner Oberfläche soll das Paradies warten. Der Weg dorthin stellt sich allerdings schnell als äußert gefährlich heraus.

Franck Vestiels erster abendfüllender Spielfilm erweist sich als sehr experimentell. Tolbiac stellt den Fixpunkt der Geschichte dar. Genau wie ihm, bleibt auch dem Zuschauer jegliches Wissen über ihn und die Welt, in der er erwacht ist, vorenthalten. Lediglich mit bruchstückhaften Informationen speist ihn die Maschine ab und führt ihn und den Zuschauer in die Irre und immer weiter hinein in die irreale Welt. Als Tolbiac eine Symbiose zwischen den Computer und einem Pflanzenkomplex erkennt, wird ihm langsam bewusst, dass er sich in einem Kampf Natur gegen Mensch gegen Maschine befindet. Doch was bedeutet das für ihn? „Eden Log“ bietet keine klaren Antworten, sondern wage Interpretationsansätze. Die unglaublich dichte, bedrohliche Atmosphäre des Films zwingt geradezu, sich auf ihn einzulassen. In dunkles, tiefes Blau getauchte Bilder verstärken die Wirkung der hautnahen Kameraführung und machen „Eden Log“ zu einem verstörenden, dreckigen Film, den man nicht mehr so schnell vergessen wird.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
DVD-Extras: Audiokommentar

Frederik Schwarzer