Easy Love
Pia und Lenny sind noch nicht lange ein Paar und ziehen zusammen. Im Alltag in Pias kleiner Wohnung lernen die beiden sich immer besser kennen, doch auch unterschiedliche Vorstellungen und Konflikte werden so immer intensiver spürbar und zur Belastungsprobe.
Stella und Nic haben sich entschieden, sich gegenseitig Freiheiten in ihrer Beziehung zuzugestehen. Mit jemand anderem zu schlafen ist erlaubt. Doch während Stella kein Problem hatte, dies selbst auszuprobrieren, fällt es ihr nun schwer zuzulassen, dass ihr Freund ebenfalls mit einer anderen rummacht.
Für Sören war Beziehung bisher kein Thema. Er zieht ruhelos durch die Stadt, genießt das Leben, flirtet mit jungen Frauen, hangelt sich von Bettgeschichte zu Bettgeschichte. Doch die 40 rückt langsam näher und Sören merkt, dass sein Lebensstil kein Dauerprojekt sein kann. In Maria glaubt er die Richtige für etwas Ernstes gefunden zu haben.
Sophia zieht wieder bei ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Schwestern ein. Die Rückkehr ins Elternhaus läuft nicht konfliktfrei. Sophia sucht nach Wegen, sich Freiheiten zu erkämpfen, auch wenn sie damit provoziert. Sie verabredet sich mit Männern, die sie für den Sex bezahlen. Ihre Mutter bringt sie damit auf die Palme, glücklich macht es sie trotzdem nicht.
Ein Sommer in Köln. Sieben Frauen und Männer zwischen Mitte 20 und Anfang 40 erkunden, was ihnen in Sachen Liebe, Beziehung und Lust gut tut und wo sie für sich oder bei ihrem Partner an Grenzen stoßen. Tamer Jandali folgt in seinem Debütfilm „Easy Love“ seinen Protagonisten bei ihren Erfahrungen. Das Besondere: Die Grenzen zwischen Dokumentarischem und Fiktionalem verschwimmen. Die Darsteller sind Laien, ihre Figuren knüpfen an ihre reale Person an. Der Film gibt ihnen die Möglichkeit, wagemutiger ihre eigene Geschichte weiterzuspinnen und sich auszuprobieren. Beim Drehen wurden die locker angedachten Erzählfäden in Abstimmung mit den Protagonisten weitergesponnen. So ist ein vielschichtiges Panorama über Leidenschaft, Lust, Sehnsüchte und Erwartungen an Partnerschaft entstanden, das durch seine Eigenwilligkeit auf Festivals für Aufmerksamkeit sorgte, bei der Berlinale 2019 die Perspektive Deutsches Kino eröffnete und den Filmpreis NRW gewann.
Es sind keine großen Geschichten, die erzählt werden. Manchmal ist der Beziehungsalltag auch einfach ereignisarm, wie im echten Leben halt. Das Bemerkenswerte an „Easy Love“ ist, wie nah Jandali seinen Protagonisten kommt, sei es in emotionalen Momenten wie auch in der Intimität beim Sex. Das Vertrauensverhältnis von Filmemacher und Darstellern, sowie Kamera und Schnitt, die nah dran, doch stets respektvoll bleiben, schaffen besondere Momente. Ein entspannter - und dabei mal nicht in Berlin spielender - Großstadtfilm ist dabei auch entstanden.
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch