Drug War

Film: Drug War
Länge:
107 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Johnnie To
Darsteller:
Louis Koo, Honglei Sun, Michelle Ye u.a.
Genre:
Gangsterfilm
Land:
China, 2012
Nach einem Autounfall gerät der Drogenboss Timmy Choi in die Hände der Polizei. Durch die scharfen Gesetze, mit denen in China der Drogenhandel eingedämmt werden soll, sieht es dort alles andere als rosig für ihn aus. Auf Choi wartet die Todesstrafe – es sei denn, er lässt sich auf eine Zusammenarbeit mit Undercover-Polizist Zhang ein und liefert die Dealer aus, die er mit Stoff versorgt hat. So gibt sich Zhang bald in der Szene als Geschäftspartner von Choi aus, um die Kontakte zum Drogenkartell zu knüpfen. Doch je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr wachsen in Zhang auch Zweifel, inwieweit er Choi trauen kann.

Wahrscheinlich ging die chinesische Regierung davon aus, dass Johnnie To mit „Drug War“ einen Antidrogenfilm abliefern würde – konform mit den Auflagen für die Filmindustrie und selbstverständlich moralisch unantastbar. Und ja, tatsächlich schwingt manchmal ein etwas aufdringlicher Unterton in diesem Thriller mit, in dem die Polizisten selbstverständlich die Guten und die Dealer die Schurken sind. Aber letztlich ist es To, dem Urgestein des Hongkong-Kinos, der zum ersten Mal auf dem chinesischen Festland gedreht hat, gelungen, um die gesetzten Rahmenbedingungen einen kühlen Gangsterfilm zu inszenieren. Wie schon in dem Triaden-Thriller „Election“ verzichtet er dabei auf aufwändige Actionszenen und konzentriert sich vielmehr auf geradlinige Auseinandersetzungen abseits von Hochglanzmetropolen. So ist „Drug War“ über weite Strecken ein durchaus solider, aber auf gewisse Weise auch überraschungsarmer Film – bis er beim grandios inszenierten Showdown zur Hochform aufläuft und in diesem ebenso aberwitzig wie spannend die Fäden noch einmal zusammengeführt werden. Er verzichtet dabei auf alle Mätzchen, die im Hollywoodkino in solchen Situationen üblich wären. Trotz des merklichen politischen Einflusses ist die wichtigste Botschaft dieses Films aber, dass das gute alte Hongkong-Kino mit seinen an den Film Noir angelehnten Handlungen, Schauplätzen und Figuren in Grundzügen überlebt hat und To aus der drohenden Zensur vielleicht sogar noch etwas Einfallsreichtum geschöpft hat.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Featurettes, Trailer

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (50. Woche 2013).