Dragons Of Wonderhatch

Film: Dragons Of Wonderhatch
Serienstart:
20.12.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
33 bis 51 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Kentarō Hagiwara (Live-Action), Takashi Ōtsuka (Animation)
Darsteller:
Sena Nakajima (Nagi), Emma (Son), Daiken Okudaira (Thaim), Mackenyu Arata (Aktha), Sumire (Saira), Kenjirô Tsuda (Jairo) u. a.
Genre:
Fantasy , Animation , Abenteuer
Land:
Japan, 2023

Die japanische Fantasy-Serie „Dragons of Wonderhatch“ verbindet nicht nur zwei Welten miteinander, sondern auch unterschiedliche Filmstile: Denn während wir das von Luftinseln, Drachenreiter*innen und leider auch dem drohenden Untergang geprägte Upananta in Anime-Szenen kennenlernen, sind die Geschehnisse in der uns bereits vertrauten Welt als Live-Action dargestellt. Spannend wird es vor allem dann, wenn die Verbindung nicht mehr nur in Form von Träumen und Visionen stattfindet, sondern plötzlich ein junger Kämpfer samt Mini-Drachen im Haus der Schülerin Nagi landet – mit jeder Menge Fragen auf beiden Seiten.


Was dich in der Serie „Dragons of Wonderhatch“ erwartet:


Nagis Leben ist von Träumen geprägt, die sie nicht einordnen kann – und die mitunter dazu führen, dass sie mitten im Unterricht zusammenklappt. Meistens träumt sie davon, in den Himmel zu fallen – und das inmitten einer ihr unbekannten Welt. Ihrer Mutter ging es sehr ähnlich: Auch sie hatte ständig Träume und eine schier unendliche Vorstellungskraft, die sie in ihren Zeichnungen und Geschichten verarbeiten musste. Nur hatten die Vorstellungen irgendwann so viel Macht über sie, dass sie erst den Verstand verloren hat und schließlich gestorben ist. Deswegen lebt Nagi allein mit ihrem Vater zusammen und das Zimmer ihrer Mutter, das sie später nie betreten durfte, liegt seitdem unberührt da. Nun bricht sie dieses Verbot, um dort nach Hinweisen zu suchen, die ihr hoffentlich auch mehr über ihre eigenen Träume verraten.

Währenddessen befindet sich die Bevölkerung von Upananta im Ausnahmezustand: Der übermächtige Drachenkrieger Jairo führt einen von Wahnsinn geprägten Vernichtungskampf und eine Luftinsel nach der nächsten stürzt ins Nichts. Drachenreiter Aktha und seine Luftlandebrigade riskieren ihr Leben, um sein zerstörerisches Treiben aufzuhalten – doch sie scheinen einfach nicht stark genug und schließlich wird Aktha mitten im Kampf von einem Zauber getroffen und verschwindet, während einige seiner unbekannten Bücher („Captain Tsubasa“! <3) durch die Lüfte fliegen und ins endlose Nichts fallen. Sein noch unerfahrener Mitstreiter und Bewunderer Thaim will nicht an seinen Tod glauben und sucht nach einer Möglichkeit, um ihn zu retten. Von der Zauberin Saila erfährt er, dass es noch die KOTOWARI-Außenwelt gibt, die eng mit Upananta verbunden ist. Und tatsächlich gibt es einen Weg dorthin – aber den zu beschreiten, wäre äußerst wagemutig ...

Und dann stehen plötzlich Thaim und sein kleiner Drache Guphin mitten im Zimmer und wechseln verwirrte Blicke mit Nagi. Es braucht eine Weile, um eine gemeinsame Verständnisebene zu finden. Aber dann machen sie sich gemeinsam auf, um erst Aktha und dann Upananta zu retten. Nur wird das kniffliger als gedacht – zumal auch schon andere Kämpfer*innen aus Upananta in dieser Welt gelandet sind und nun eigene gefährliche Pläne verfolgen, um ihre Heimat zurückzuerlangen.


Lohnt sich die Live-Action-Anime-Kombi von Disney+ für mich?


Auf jeden Fall! Die Kombination aus Anime und Live-Action in „Dragons of Wonderhatch“ ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber auch spannend – zumal hier vollkommen unterschiedliche Atmosphären aufeinandertreffen: Das Geschehen in Upananta ist laut, hektisch und von ständigen Kämpfen getrieben. In Nagis Welt dagegen laufen die Uhren bedeutend langsamer, es passiert wesentlich mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene und in der Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der eigenen Geschichte, den Vorstellungen und Lebenszielen. In Upananta sind die Rollen bereits vergeben, in unserer Welt müssen sie erst noch gefunden werden. Dabei wirkt die Serie stellenweise etwas trashig und hat es zugleich absolut in sich. Denn während sich die Story allmählich entfaltet, erwartet uns eine Überraschung nach der nächsten. Aber was anfangs durcheinander wirkt, ist später absolut stimmig und durchdacht – mit einer Erklärung für all den Trouble, die ebenso unvorhersehbar wie logisch klingt. (Jedenfalls vor dem Hintergrund einer weltenüberschreitenden Fantasy-Geschichte.)

Und in den Episoden bis zu diesem Punkt erwarten uns viele bewegende Momente: Ob es nun inmitten ganz anderer Probleme plötzlich darum geht, sich von den Erwartungen anderer loszureißen und an den eigenen Träumen festzuhalten wie Nagis bester Freund Son, der all seine Leidenschaft dem Zeichnen widmet – sehr zum Missfallen seines Bruders, der ihn zu einem pragmatischen Lebensweg drängt. Oder wenn ein aus seiner Welt gerissener Held seine Zeit nutzt, um anderen Menschen zu helfen – dabei aber schnell auch moralische Grenzen überschreitet und zudem dem Alkohol verfällt. Wenn wilde Fantasien achtlos beiseitegeschoben werden und sich viele Jahre später nach tragischen Ereignissen herausstellt, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, sie ernst zu nehmen. Wenn die verloren geglaubte Mutter vielleicht doch noch lebt und nun trotzdem wieder in Gefahr schwebt. Wenn eine andere Tochter ebenso unerwartet ihren Vater wiedertrifft, sie jedoch auf unterschiedlichen Seiten des Kampfgeschehens stehen und eine Versöhnung nicht möglich scheint. Oder wenn Nagi und Thaim über das gemeinsame Schicksal hinaus eine besondere Verbindung zwischen sich spüren und Vertrauen zueinander aufbauen – das aber nur allzu leicht wieder zerstört werden kann.

Da passiert wirklich eine ganze Menge in den acht Folgen der Fantasy-Serie. Garniert mit einem knuffigen Mini-Drachen, der auch in unserer Welt eine gute Figur macht, und einer coolen Mischung an unterschiedlichen Charakteren, von denen wir ein paar nur allzu leicht ins Herz schließen. Dazu gibt's ordentlich Tamtam zum Ende hin, wo eine fliegende Insel über dem Ozean lediglich der Anfang ist. Wer sich mit dem Genre und den Anime-Elementen wohlfühlt und kein Problem mit Untertiteln hat, sollte also definitiv mal einen Blick riskieren.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Japanisch, Spanisch etc.

Untertitel: Deutsch, Englisch etc.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (51. Woche 2023).