Down in the Delta

Loretta kriegt das Leben mit ihren beiden Kindern im Großstadtsumpf von Chicago nicht in den Griff und greift immer häufiger zur Flasche, um ihren Frust zu ertränken. Die Mutter und Großmutter Rosa Lynn stellt Loretta ein Ultimatum: Entweder sie zieht mit den Kindern zu den Wurzeln ihrer Familie ins Mississippi-Delta aufs Land oder sie wird das Jugendamt auf die unhaltbare Situation hinweisen. Widerstrebend macht sich Loretta auf die Reise zu ihrem Onkel Earl und den Ursprüngen ihrer schwarzen Identität. Dort angekommen, erlebt die junge schwarze Frau seit langer Zeit mal wieder nüchtern das Leben unverstellt. Auch hier auf dem Land ist nicht alles eitel Sonnenschein. Tante Annie leidet unter Alzheimer und erkennt selbst ihre nächsten Verwandten nicht mehr. Nur die liebevolle Zuwendung ihres Mannes Earl lässt das nicht als familiäres Drama erscheinen. Earl ist ohnehin ein herzensguter Mensch, der auch der chaotischen Loretta sofort einen Job in seinem Restaurant anbietet. Loretta lernt dabei allmählich, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich auch für ihre Kinder verantwortlich zu fühlen.

Der Film, der in Deutschland als Videopremiere erscheint, wurde von den amerikanischen Kritikern als unaufdringliches Drama gelobt, das eine Menge über das heutige Leben im Norden wie Süden, in den Metropolen wie in der amerikanischen Provinz erzählt. Dabei ist natürlich vieles überzeichnet. So trägt im Chicago der Unterschicht angeblich jedes Kind eine Waffe mit in die Schule, während in der Provinz im Süden Familienbande und Solidarität noch intakt scheinen. Auf deutsche Betrachter wirkt die Geschichte unspektakulär und in der Konfliktzeichnung zu plakativ.

DVD-Bildformat: 16:9; Ton: Dolby Digital 5.1 und 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
Extras: animierte Menüs, Trailervorschau, Filmographien

Gabi Brandt