Don't Give A Fox

Am Stadtrand von Kopenhagen trifft sich eine Gruppe junger Frauen zum Skaten. Der Zusammenhalt gibt ihnen Bestätigung, sich auszuprobieren, ihre Fähigkeiten auf dem Skateboard zu verbessern, ohne Scham und Druck, wenn die Tricks einfach nicht funktionieren wollen. Und sie ermutigen sich gegenseitig, ihr Ding zu machen, ihren eigenen Weg zu gehen. „Don’t give a fox“ ist nicht nur ihr unbekümmerter Schlachtruf, sondern auch Name ihrer Gruppe. Sofie hat das Ganze initiiert und hält die Mädchen zusammen. Entsprechend dramatisch ist es für sie, als sie ihren Fuß verletzt und drei Monate lang nicht skaten kann. Wird sie den Anschluss verlieren? Auf einem gemeinsamen Roadtrip versucht Sofie aufzuholen und gleichzeitig herauszufinden, ob die Gruppe mehr zusammenhält als nur das Skaten. Line und Signe wiederum beschäftigt, nicht dem Mainstream zu entsprechen, einem geregelten Leben mit Ausbildung und „normalen“ Job nachzugehen. Line träumt davon, Musikerin zu werden. Signe beschäftigt, dass sie zu ihrem Vater keinen Kontakt mehr hat, seit er davon weiß, dass sie lesbisch ist.
Die Dokumentation „Don’t give a fox“ folgt einer Gruppe junger Frauen dabei, wie sie immer sicherer auf ihren Boards wird und zugleich immer souveräner in dem, was sie wollen und wer sie sind. In atmosphärisch schönen Bildern zeigt Kaspar Astrup Schröder, wie die Gruppe sich im geschützten Raum unter sich das Skateboarding aneignet, unbekümmert miteinander rumalbert, feiert, aber auch offen miteinander Probleme bespricht und eigene Verletzlichkeiten zulässt.
Die jungen Frauen wirken dabei cool und lässig, auch wenn die Einblicke in die Leben von Line, Signe und Sofie zeigen, dass sie von Unsicherheiten geprägt sind. „Don’t give a fox“ ist immer dann stark, wenn man nah an die einzelnen Schicksale herankommt. Und wenn ungewöhnliche Momente passieren, wie z.B. das Bingospiel, das die Gruppe auf dem Land gemeinsam mit den dortigen Einheimischen bereitwillig mitspielt. Doch leider bietet der Film etwas wenig an Tiefe und Besonderheit, sondern konzentriert sich auf instagramtaugliche Aufnahmen in sorgsam ausgewählten Farben, in denen Freundschaft, Empowerment und natürlich das Skateboarden gefeiert werden. Auch wirkt der Handlungsbogen, der dem Roadtrip gegeben wurde, ein wenig zu konstruiert und um ein Happyend bemüht.
Für junge Frauen aufgrund der angebotenen Role Models ein sehenswerter Film, der vielleicht gerade durch die aus den sozialen Medien vertraute Bildsprache ansprechend sein mag. Trotzdem ist es schade, dass die Chance nicht genutzt wurde, mehr in die Tiefe zu gehen und die Protagonistinnen näher kennenzulernen.
Kirsten Loose