Die zwei Gesichter des Januars

Griechenland im Jahr 1962, einige Jahre vor der Militärdiktatur: Die Akropolis bietet noch ungehinderten Besucherzugang. Dort betätigt sich der junge Amerikaner Rydal als Reiseführer und schröpft die Touristen nach allen Regeln der Kunst. Seine Dienste bietet er auch dem amerikanischen Ehepaar Colette und Chester MacFarland an, bei denen Geld offenbar kein großes Problem darstellt. Der ältere Geschäftsmann erinnert Rydal an seinen jüngst verstorbenen Vater. Mehr noch gilt Rydals Interesse aber Colette, die deutlich jünger als ihr Mann ist. Als er ihr einen verlorenen Armreif ins Hotel zurückbringt, wird er Zeuge, wie Chester einen scheinbar volltrunkenen bewusstlosen Mann in dessen Hotelzimmer schleift. Bereitwillig packt er mit an und wird damit unfreiwillig zu Chesters Komplizen. Denn dieser hatte sich mit dubiosen Geschäften viel Geld ergaunert und den Privatdetektiv, der ihn jetzt in Athen aufgespürt hatte, beinahe aus Versehen umgebracht. Nicht ohne Eigeninteressen verhilft Rydal dem Ehepaar zur Flucht und sieht sich bald mit den Nachstellungen der Polizei und mehr noch mit Chesters Eifersucht konfrontiert.
Drehbuchautor Hossein Amini verfilmte in seinem Regiedebüt einen Kriminalroman von Patricia Highsmith, den diese 1964 veröffentlicht hatte. Um die besondere Atmosphäre jener Zeit einzufangen, setzte Amini sein Werk mit deutlichen Anklängen an klassische Film Noirs-Motive und -Figuren im Stil der 60er-Jahre um. Der Retro-Look, der im Unterschied zum eigentlichen 50er-Jahre-Film Noir-Stil mit seinem harten Schwarz-Weiß-Kontrast allerdings in leicht verklärtes sommerliches Licht getaucht ist, sorgt für Authentizität. Dabei muss man sich klar machen, dass es damals noch keine Mobiltelefone gab, die Fahndungsmethoden der Polizei völlig antiquiert wirken und auch der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckte. Alle drei hochkarätig besetzten Hauptfiguren haben etwas Geheimnisvolles und Ambivalentes an sich. Gut und Böse sind nicht eindeutig voneinander getrennt, wecken zumindest ansatzweise auch Sympathie, wobei Colette sowohl etwas von einer „femme fatale“ als auch etwas von einer griechischen Göttin an sich hat. Die Spannung in diesem subtilen Psychokrimi baut sich über die eskalierende Dreiecksgeschichte bis zum Ende immer weiter auf und führt zu immer neuen Handlungskonstellationen. Sehenswert ist der Film schließlich auch wegen seiner Originalschauplätze. Wie gut, dass es eine Ausnahme-Drehgenehmigung für den Parthenon-Tempel auf der Akropolis gab, dass die Ausgrabungsstätten von Knossos auf Kreta dramaturgisch genutzt werden konnten und dass der Türkische Bazar von Istanbul dem Team sogar für zwei Feiertage voll zur Verfügung stand.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Featurettes, Interviews, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Featurettes, Interviews, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-Blu-raySTUDIOCANAL Home Entertainment
Kauf-Blu-raySTUDIOCANAL Home Entertainment
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