Die vier Federn

Der Film spielt im britischen Empire gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts. Als Symbol für Feigheit bekommt der junge britische Offiziersanwärter Harry von seinen Freunden vier Federn überreicht. Denn Harry hat sich entschlossen, den Dienst zu quittieren, während seine Truppe in Ägyptisch-Sudan gegen aufständische Mohammedaner ins Feld zieht. Von allen geächtet, von seiner Verlobten verlassen und von Schuldgefühlen geplagt, entschließt er sich dennoch nach Nordafrika aufzubrechen, um seinen Freunden beizustehen.

Historienfilm nach einem Romanklassiker von A. E. W. Mason, der bereits fünf Mal verfilmt wurde. Regisseur Shekhar Kapur legt den Akzent auf die Konflikte von Harry Feversham. Aber nur auf den ersten Blick ist Harry ein Kriegsdienstverweigerer. Man könnte es verstehen, dass der junge Offizier aus Liebe zu Ethne lieber ein Leben an ihrer Seite führt statt mit Begeisterung in den Kampf zu ziehen, wie es alle anderen tun. Doch die Schmach der Feigheit ist ihm unerträglich und so mausert er sich zum Einzelkämpfer und großen Retter. Auch zum Retter seiner Liebe. Man darf gar nicht darüber nachdenken, was für eine pubertäre Vorstellung von Ehre, Freundschaft und Mut dieser Film beschwört. In seinem heroischen Bombast ist er durchaus mit „Gladiator“ vergleichbar. Abgesehen von der trivialen Moral bietet die Kolonial-Story mit glamourösen Bällen und stimmungsvollen Wüstenaufnahmen großartige Schauwerte.

Das Bonusmaterial der DVD gibt nicht viel her. Das obligatorische Making Of, eine kleine Fotogalerie, Filmographien und so weiter, - das übliche. Am interessantesten hätte der kleine Abriss über die historischen Hintergründe und den Zeitgeist der viktorianischen Ära werden können. Doch leider bleibt er sehr oberflächlich - so wie der ganze Film.

DVD-Bildformat: 1:2,35 und 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch nur OmU
Untertitel: Deutsch

Christian Exner