Die Verlegerin
Im Original heißt der neue Spielberg-Film „The Post“, denn es geht um die „Washington Post“ und ihre Verlegerin in der heißen politischen Phase der 1970er Jahre. Die New York Times war als erste Zeitung an strenggeheime Informationen aus dem Pentagon gelangt, die über das politische und militärische Eingreifen der USA in Vietnam Aufschluss gaben. Die „Post“ und Verlegerin Kay Graham verschaffen sich nun ebenfalls Zugang zu geheimen Papieren und geraten damit wie die anderen Pressekollegen auch als Landesverräter ins Visier der Regierung um Präsident Nixon. In den brisanten Papieren ging es u.a. um die gewissenhafte Vorbereitung des Vietnameinmarschs der Amerikaner unter Präsident Johnson, der das gegenüber der amerikanischen Öffentllichkeit stets vehement bestritten hatte. Kurz es ging um einen Fall von bewusster Falschinformation des amerikanischen Volkes durch die Regierung.
Diese Story ist schon spannend genug. In Spielbergs Film wird sie nun verwoben mit den persönlichen Nöten der ersten weiblichen Verlegerin des Landes. Zwar ist Kay Graham als Tochter des Verlegers schon von Kindesbeinen an mit dem Zeitungswesen vertraut, aber Mitte des letzten Jahrhunderts galt es noch als selbstverständlich, dass ein Mann an die Spitze eines solchen Unternehmens gehört. Eben diesen Mann hat Kay Graham geheiratet und wurde so von der Verlegerstochter zur Verlegersgattin. Erst als ihr Mann unerwartet früh verstarb übernahm sie die Leitung und müht sich seither, alles im Sinne des Unternehmens und seiner Tradition weiterzuführen. Dazu zählt wesentlich auch die Verteidigung der Pressefreiheit. Schon in Der Teufel trägt Prada agierte Meryl Streep als Chefredakteurin in der Presselandschaft, hier glänzt sie einmal mehr und doch ganz anders, macht immer wieder ihre Unsicherheit sichtbar und wirkt doch als starke Persönlichkeit. Ein packender Film, der in der gegenwärtigen politischen Situation der USA auch ein klares aktuelles Statement ist. Schon jetzt mit Preisen bedacht, liegt er auch im Rennen um die diesjährigen Oscars – natürlich auch einmal mehr eine Oscarnominierung für die Hauptdarstellerin, es ist die 21. für Meryl Streep.
DVD Extras: Featurettes
Blu-ray Extras: Featurettes
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch
Untertitel: Deutsch, Engl. f. Hörg., Russisch