Die Stille nach dem Schuss

In den 70er Jahren tauchten Mitglieder der linksgerichteten Terrororganisation RAF nach dem Scheitern ihrer Bewegung in der ehemaligen DDR unter und versuchten dort unter falschem Namen eine neue Existenz aufzubauen. Nach dem Fall der Mauer wurden sie enttarnt und verhaftet. Solchen realen Ereignissen und Personen ist der Film mit einer fiktiven Geschichte nachempfunden: Nach einem misslungenen Überfall mit Todesfolgen taucht die junge Terroristin Rita Vogt mit Hilfe der Stasi in der DDR unter, die ihr eine neue Identität verschafft. Als einfache Arbeiterin fühlt sie sich dort wohl, während ihre Kollegin Tatjana am liebsten in den Westen möchte. Zwischen beiden beginnt eine Freundschaft, der Politik und Öffentlichkeit ein abruptes Ende setzen.
Schlöndorff lässt den Linksterrorismus mit seinen Motiven und gesellschaftlichen Dimensionen außer Acht und erzählt eine deutsch-deutsche Geschichte, in der die Bundesrepublik den Terrorismus mit allen Mitteln zu bekämpfen suchte und die DDR die Terroristen als Mittel zum Zweck nahm, aus rein zwischenmenschlicher Perspektive. Darüber hinaus setzt er sich subtil und schauspielerisch überzeugend mit einer existenziellen Sinnkrise zweier Frauen zwischen politischem Kalkül und privatem Glücksanspruch auseinander.